Refrak­ti­ver Linsenaustausch

Elektive beidseitige OP mit hoher refraktiver Vorhersagbarkeit und ohne schwerwiegende Nebenwirkungen

28. August 2023

GLASGOW (Bier­mann) — In einer retro­spek­ti­ven Fall­se­rie wurden die Daten von Pati­en­ten analy­siert, welche sich bei einem priva­ten Anbie­ter für intrao­ku­la­re Chir­ur­gie zwischen März 2018 und Dezem­ber 2021 einem beid­sei­ti­gen refrak­ti­ven Linsen­aus­tausch (RLE) unter­zo­gen hatten.
Keiner der Pati­en­ten wies eine visu­ell rele­van­te Kata­rakt auf. Leich­te Kata­rak­te mit einem korri­gier­ten Visus von ≥ 20/40 wurden einge­schlos­sen. Im Rahmen der Studie wurden Refrak­ti­ons­er­geb­nis­se und Sehschär­fe, intra­ope­ra­ti­ve und post­ope­ra­ti­ve uner­wünsch­te Ereig­nis­se (UE) sowie sekun­dä­re chir­ur­gi­sche Eingrif­fe inner­halb des ersten Monats nach der Opera­ti­on analysiert.
Insge­samt wurden 17.330 Pati­en­ten (34.660 Augen) in die Analy­se einbe­zo­gen. Davon erhiel­ten 28.827 Augen eine multi­fo­ka­le Intrao­ku­lar­lin­se (IOL) und 5.833 Augen eine mono­fo­ka­le IOL

Der Prozent­satz der Augen inner­halb von +/- 0,50 Diop­trien (dpt) der Ziel­re­frak­ti­on betrug 85,5 % für mono­fo­ka­le und 86,2 % für multi­fo­ka­le Intrao­ku­lar­lin­sen. Insge­samt wurden 55 intra­ope­ra­ti­ve UE in 55 Augen von 54 Pati­en­ten regis­triert (Inzi­denz pro Auge: 0,159 %). Häufigs­te intra­ope­ra­ti­ve Kompli­ka­ti­on war die Ruptur der hinte­ren Kapsel (37 Augen, 0,107%). Die Anzahl der inner­halb des ersten post­ope­ra­ti­ven Monats regis­trier­ten UE betrug 267 und trat in 263 Augen von 177 Pati­en­ten auf (Inzi­denz pro Auge: 0,759 %). Dazu gehör­ten ein zysto­i­des Maku­la­ö­dem (CME) (172 Augen; 0,496 %), ein erheb­li­ches Horn­haut­ödem (28 Augen; 0,081 %), eine anhal­ten­de Entzün­dungs­re­ak­ti­on (27 Augen; 0,078 %), ein deut­lich erhöh­ter Augen­in­nen­druck (27 Augen; 0,078 %), ein toxi­sches Vorder­ab­schnitts­syn­drom (8 Augen; 0,023 %), Wund­leck (3 Augen; 0,009 %), eine Netz­haut­ab­lö­sung (1 Auge; 0,003 %) und ein Netz­haut­riss (1 Auge; 0,003 %).
Inner­halb des ersten Monats wurden 56 sekun­dä­re chir­ur­gi­sche Eingrif­fe regis­triert, die an 54 Augen von 47 Pati­en­ten durch­ge­führt wurden (Inzi­denz pro Auge: 0,156 %). Der häufigs­te sekun­dä­re Eingriff war die Rota­ti­on einer falsch ausge­rich­te­ten tori­schen IOL (24 Augen; 0,069 %).

Die Autoren der Studie schlos­sen aus ihren Ergeb­nis­sen, dass die elek­ti­ve bila­te­ra­le RLE am selben Tag eine gerin­ge Inzi­denz schwer­wie­gen­der Neben­wir­kun­gen und eine hohe refrak­ti­ve Vorher­sag­bar­keit aufwei­se. (ak)

Autoren: Hannan S et al.
Korrespondenz: Julie.schallhorn@ucsf.edu
Studie: Immediate Sequential Bilateral Surgery in Refractive Lens Exchange Patients: Clinical Outcomes and Adverse Events
Quelle: Ophthalmology. 2023 Sep;130(9):924-936.
Web: https://doi.org/10.1016/j.ophtha.2023.04.013

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