SIENA (Biermann) — Eine retrospektive, konsekutive, nicht vergleichende Fallserie untersuchte Ergebnisse und Komplikationen der Laser-In-Situ-Keratomileusis (LASIK) als Nahbehandlung bei Myopie und myopem Astigmatismus nach vorheriger myoper photorefraktiver Keratektomie (PRK).
In die Studie konnten 69 Augen von 41 Patienten eingeschlossen werden, die nach vorheriger myoper PRK eine Femtosekunden-LASIK erhielten. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 43,0 +/- 8,9 Jahre. Der präoperative mittlere sphärische Äquivalent (SE) lag bei ‑1,82 +/- 1,01 Dioptrien (dpt), im Bereich von ‑0,62 bis ‑6,25. Die mittlere Dicke des zentralen Epithels betrug 65 +/- 5 µm. Mit einem Niedrigenergie-Femtosekundenlaser (Ziemer LDV Z8) wurde ein Flap erzeugt, dessen programmierte Dicke durch Addition von 40 µm zur Epitheldicke berechnet wurde. Die refraktive Ablation wurde mit einem Technolas Teneo 317-Laser (Bausch und Lomb) durchgeführt.
Zwölf Monate nach der LASIK betrug der mittlere SE-Wert ‑0,03 +/- 0,17 dpt, wobei alle Augen einen SE-Wert von maximal 0,50 dpt erreichten. Die mittlere DE betrug 0,30 +/- 0,25, wobei 62 Augen (89,9 %) maximal bei 0,50 dpt und alle Augen maximal bei 1 dpt lagen. Der mittlere korrigierte Fernvisus (CDVA) betrug 0,04 +/- 0,10 logMAR. Kein Auge verlor mehr als eine Zeile beim CDVA. Der mittlere unkorrigierte Fernvisus betrug 0,07 +/- 0,13 logMAR, also 20/25 oder besser bei allen Augen. Der Sicherheitsindex (postoperativer CDVA/präoperativer CDVA) betrug 1,05. Der Wirksamkeitsindex (postoperativer unkorrigierter Fernvisus/präoperativer CDVA) betrug 0,98. Es traten keine nennenswerten Komplikationen auf.
Die Autoren schlossen aus den Ergebnissen ihrer Arbeit, dass die Femtosekunden-LASIK nach primärer PRK zu hervorragenden refraktiven Ergebnissen ohne relevante Komplikationen führe, die Flap-Dicke aber auf die Epitheldicke nach PRK abgestimmt werden müsse. (ak)