Refrak­ti­ve Laserchirurgie

Wie der präoperative Astigmatismus das Ergebnis einer FLEX oder SMILE beeinflussen kann

27. Februar 2024

SHANGHAI (Bier­mann) — Haben Pati­en­ten mit einem präope­ra­tiv mani­fes­ten Zylin­der ein erhöh­tes Risiko für eine Unter­kor­rek­tur bei refrak­ti­ven Lasereingriffen?

In einer prospek­ti­ven Beob­ach­tungs­stu­die sollte der Einfluss des präope­ra­ti­ven mani­fes­ten Zylin­ders auf die Astig­ma­tis­mus­kor­rek­tur mittels Femto­se­kun­den-Linsen­ex­trak­ti­on (FLEX) oder Small Incisi­on Lenti­cu­le Extrac­tion (SMILE) unter­sucht werden.

Insge­samt wurden mehr als 160 Augen in die Studie einge­schlos­sen und anhand des präope­ra­ti­ven mani­fes­ten Zylin­ders in Grup­pen mit leich­tem (n = 88), mitt­le­rem (n = 46) und schwe­rem (n = 53) Astig­ma­tis­mus einge­teilt. Die Vektor­ana­ly­se wurde mit einem Schei­tel­ab­stand von 12 mm durch­ge­führt. Als primä­rer Endpunkt wurde der Korrek­tur­in­dex (CI) fest­ge­legt. Sekun­dä­re Endpunk­te waren Sicher­heit, Wirk­sam­keit, Vorher­sag­bar­keit und vekto­ri­el­le Verän­de­run­gen im Zusam­men­hang mit FLEX.

Der durch­schnitt­li­che ziel­in­du­zier­te Astig­ma­tis­mus betrug 0,45 +/- 0,20 dpt, 0,95 +/- 0,17 dpt und 1,99 +/- 0,65 dpt in den drei Grup­pen (P < 0,001). Der durch­schnitt­li­che CI betrug 1,12 +/- 0,05, 1,01 +/- 0,03 und 0,95 +/- 0,02 (P = 0,020), wobei die Gruppe mit schwe­rem Astig­ma­tis­mus einen deut­lich nied­ri­ge­ren CI aufwies. 

Wirk­sam­keit, Sicher­heit, Vorher­sag­bar­keit oder Stabi­li­tät der FLEX wiesen keine signi­fi­kan­ten Unter­schie­de zwischen den drei Grup­pen auf. Die KI wiesen einen signi­fi­kan­ten Unter­schied bei Augen mit einem Astig­ma­tis­mus mit der Regel (WTR) und einem Astig­ma­tis­mus gegen die Regel (ATR) in der Gruppe mit leich­tem bis schwe­rem Astig­ma­tis­mus auf. Bei Augen mit schrä­gem Astig­ma­tis­mus lag der durch­schnitt­li­che CI über eins.

Pati­en­ten mit einem mani­fes­ten Zylin­der von mehr als 1,25 dpt haben somit laut dieser Studie ein erhöh­tes Risiko für eine Unter­kor­rek­tur bei WTR- und ATR-Astig­ma­tis­men im Vergleich zu Pati­en­ten mit nur gerin­gem Astig­ma­tis­mus. Bei schrä­gem Astig­ma­tis­mus kann unter Umstän­den eine leich­te Über­kor­rek­tur auftre­ten. (ak)

Autoren: Mao X et al.
Korrespondenz: jinhuidai@163.com
Studie: Impact of the preoperative cylinder on astigmatism correction in femtosecond lenticule extraction (FLEX): a prospective observational study
Quelle: Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol. 2024 Feb;262(2):631-639.
Web: https://doi.org/10.1007/s00417-023-06211-0

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