OKLAHOMA CITY (Bier­mann) – Bei dem neuen iStent-infi­ni­te-Verfah­ren handelt es sich um eine trabe­ku­lä­re Mikro-Bypass-Injek­ti­on von 3 anstel­le der gängi­gen 2 Stents, die aufgrund eines verän­der­ten Designs präzi­ser in den Schlemm´schen Kanal posi­tio­niert werden können als das Vorgän­ger­mo­dell. Den Autoren einer aktu­el­len Arbeit zufol­ge führt dieser Eingriff bei Pati­en­ten mit einem refrak­tä­ren Offen­win­kel­glau­kom (OWG) zu einer klinisch signi­fi­kan­ten Reduk­ti­on des Augen­in­nen­dru­ckes (IOD) bei einem gleich­zei­tig güns­ti­gen Sicherheitsprofil.

In ihre prospek­ti­ve multi­zen­tri­sche klini­sche Studie schlos­sen die Wissen­schaft­ler 72 Patienten/Augen (mitt­le­res Alter 71,9 Jahre) mit einem chir­ur­gisch (n=61; inzi­sio­na­le und zyklo­de­struk­ti­ve Eingrif­fe; [Chir­ur­gie-Gruppe]) oder medi­ka­men­tös (n=11; [Antig­lau­kom­a­to­sa-Gruppe]) nicht kontrol­lier­ba­ren OWG ein, bei denen die iStent-infi­ni­te-Implan­ta­ti­on als allei­ni­ge chir­ur­gi­sche Maßnah­me durch­ge­führt wurde. Die Arbeits­grup­pe legte als Haupt­end­punk­te die Anzahl an Augen, die eine Abnah­me des mitt­le­ren tägli­chen IOD (MTIOD) um ≥20% zum Ausgangs­wert in Monat 12 mit ebenso vielen oder weni­ger einge­setz­ten Antig­lau­kom­a­to­sa (AGM) als präope­ra­tiv erreich­te sowie die Verän­de­rung des MTIOD bis Monat 12 fest. Die Sicher­heits­end­punk­te umfass­ten u.a. die Sehschär­fe (VA) bzw. die Befun­de der Gonio­sko­pie und der Peri­me­trie sowie chir­ur­gi­sche Kompli­ka­tio­nen bzw. uner­wünsch­te Ereig­nis­se (UE).

Die Forscher ermit­tel­ten, dass sich der MTIOD von 23,4±2,8 mmHg mit 3,1±0,9 einge­setz­ten AGM in der Chir­ur­gie-Gruppe um 5,9±0,6 mmHg und in der AGM-Gruppe um 8,1±0,9 mmHg nach 12 Mona­ten verbes­ser­te. 76,1% der gesam­ten Augen erreich­ten den Haupt­end­punkt (73,4% der Chir­ur­gie- und 90,9% der AGM-Gruppe). Darüber hinaus konsta­tier­ten die Exper­ten, dass 53,0% der Pati­en­ten, die eine entspre­chen­de oder gerin­ge­re Anzahl an AGM wie präope­ra­tiv appli­zier­ten, eine IOD-Abnah­me um ≥30% – ohne weite­re Inter­ven­tio­nen – verzeich­ne­ten. Zudem wurden keine Explan­ta­tio­nen, Infek­tio­nen oder Stent-beding­te UE bzw. Hypo­to­ni­en beobachtet.

(tt)