PUDUCHERRY (Biermann) – Bei dem Aurolab-Implantat handelt es sich um ein Glaukom-Drainagesystem (AADI) ohne Ventilmechanismus (mit postoperativ reversibler Schlauchligatur), welches auf dem Prinzip des Baerveldt-Glaukom-Drainageimplantats mit einer großen Oberfläche von 350 mm2 basiert. Wie die Autoren einer aktuellen Veröffentlichung nun berichten, führt das AADI bei Patienten mit einem therapierefraktären Glaukom zu einer signifikanten Verringerung des Augeninnendruckes (IOD) und der Anzahl eingesetzter Antiglaukomatosa (AGM) bei einem gleichzeitig, zumindest kurzfristig, günstigen Sicherheitsprofil.
In ihre prospektive Interventionsstudie schlossen die Wissenschaftler 31 Patienten (34 Augen) mit einem refraktären primären (n=19) oder sekundären Glaukom (n=15) ein. Bei 76,5% der Augen lag ein Z.n. einem filtrationschirurgischen Eingriff vor, während die AADI bei 23,5% eine chirurgische Primärintervention darstellte. Die Arbeitsgruppe legte als primäre Endpunkte den IOD, die Anzahl eingesetzter AGM sowie die Komplikationsrate fest. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 16,06±5,63 Monate.
Die Forscher ermittelten, dass sich der mediane IOD von 31 mmHg (Bereich 28–36,5) mit 3 (Bereich 3–4) AGM präoperativ auf 12 mmHg (Bereich 12–14) mit 0 (Bereich 0–1) AGM nach 6 Monaten verbesserte (beide p<0,001) und sich bis Monat 12 auf diesem Niveau hielt.
Die gesamte Erfolgsrate (IOD ≥5-≤18 mmHg ± eingesetzten AGM, keine schwerwiegenden Komplikationen oder zusätzlichen Behandlungen [Laser/Chirurgie]) lag nach 6 Monaten bei 91,1% (vollständiger Erfolg 67,6%; qualifizierter Erfolg 23,5%), während die Rate an Therapieversagen (IOD <5 oder >18 mmHg; Einsatz von ≥3 systemischen oder topischen AGM; visusbedrohende Komplikationen; Visusverlust auf Lux; Revisionseingriffe) 8,8% betrug und auf das Kriterium des Visusverlustes zurückzuführen war. Darüber hinaus beobachteten die Glaukomspezialisten, bis auf eine Implantat-Dislokation bzw. eine Freilegung des Tubus (jeweils 2,9%), keine schwerwiegenden Komplikationen.
(tt)