KAYSERI (Biermann) – Einer aktuellen Veröffentlichung zufolge führt die intravitreale Injektion (IVI) eines Dexamethason(DEX)-Implantates bei Patienten mit einem unter Anti-VEGF therapierefraktären, persistierenden Diabetischen Makulaödem (DMÖ) bzw. einem Makulaödem infolge eines retinalen Venenverschlusses (RVT-MÖ), zu guten morphologischen Erfolgen. Zusätzlich haben die Autoren der Arbeit gezeigt, dass bestimmte Befunde der OCT prognostische Biomarker für ein Rezidiv darstellen.
In ihre retrospektive Longitudinalstudie schlossen die Wissenschaftler 89 Patienten (mittleres Alter 64,4±9,6 Jahre) mit einem refraktären DMÖ oder RVT-MÖ ein und bewerteten deren Aufnahmen der OCT. Folgende bildgebende Parameter wurden analysiert: eine Desintegrität der Ellipsoid-Zone (EZ) und der Membrana limitans externa (ELM), hyperreflektive Foci (HF), eine Desorganisation der inneren Netzhautschichten (DRIL), harte Exsudate, eine seröse Makula-Abhebung (SMD), ein Perlschnur-Zeichen (kettenförmig angeordnete HF; Vorstufe der harten Exsudate), eine hintere Glaskörper-Abhebung sowie epiretinale Membranen (ERM). Die Forschenden untersuchten die Wirkung des Vorhandenseins bzw. des Fehlens der einzelnen Biomarker auf die zentrale Dicke der Fovea (CFT) vor der DEX-IVI sowie die Veränderungen dieser OCT-Befunde vom Studienbeginn bis zur letzten Kontrolle.
Die Forscher ermittelten, dass sich die CFT von 625,3±22,3 µm vor der DEX-IVI signifikant auf 365,0±21,7 µm nach 1 Monat verbesserte, während sie nach 3 Monaten wieder signifikant auf 430,2±22,6 µm – im Sinne eines Rezidivs – anstieg. Darüber hinaus beobachteten die Retinologen, dass die Zunahme der CFT im 3. Monat stärker ausfiel, wenn HF und eine SMD vorlagen. Zum Zeitpunkt der Abschlusskontrolle verschlechterte sich der Prozentsatz an ELM-Desintegrität, an DRIL sowie an ERM signifikant, wohingegen sich solcher an SMD signifikant verbesserte.
(tt)