TEHERAN (Biermann) – Bei Interferon-alpha-2b (IFN-α2b) handelt es sich um ein Zytokin mit anti-angiogener und anti-inflammatorischer Wirkung. Wie die Autoren einer aktuellen Studie nun schreiben, führt eine additive subtenonale Injektion mit IFN-α2b bei Patienten mit einem Diabetischen Makulaödem (DMÖ), das auf Anti-VEGF nicht ausreichend anspricht, zu einer signifikanten Verbesserung des morphologischen Befundes.
In ihre prospektive Studie schlossen die Wissenschaftler 35 Patienten (59 Augen) mit einem nach 3‑monatlichen intravitrealen Injektionen (IVI) von Bevacizumab (BEZ) refraktären DMÖ ein und teilten die Kohorte in 3 Gruppen auf. Gruppe 1 bildeten 14 Patienten (23 Augen), die IFN-α2b-Augentropfen (1 mlU/ml 4‑mal täglich) applizierten. Gruppe 2 umfasste 10 Patienten (16 Augen), die zu Studienbeginn 1‑malig eine subtenonale Injektion mit IFN-α2b (1 mlU/ml) erhielten. Zur Gruppe 3 gehörten 11 Patienten (20 Augen), die als Kontrollgruppe Tränenersatzmittel 4‑mal täglich verwendeten. Parallel wurden 3‑monatliche IVI mit BEZ verabreicht. Die Arbeitsgruppe evaluierte die Ergebnisse monatlich sowie 1 Monat nach der letzten IVI.
Die Forscher ermittelten, dass sich die zentrale Makula-Dicke (CMT) bei der finalen Kontrolle in allen Gruppen im Vergleich zum Ausgangswert verringerte, während nur die Gruppe 2 eine signifikante Abnahme verzeichnete (-117±213 µm; p=0,025). Der intergruppale Vergleich der CMT-Veränderungen ergab keine signifikanten Unterschiede, obgleich diejenige in der Gruppe 2 höher lag ([Gruppe 2] ‑117±213 µm vs. [Gruppe 1] ‑49±173 µm vs. [Gruppe 3] ‑36±86 µm; p=0,085). Des Weiteren stellten die Retinologen bei Augen mit einer initialen CMT >400 µm fest, dass nur Gruppe 2 eine signifikante Reduktion der CMT bei der 1‑Monats- sowie der Abschlusskontrolle aufwies (-166±219 µm; p=0,018 und ‑145±231 µm; p=0,035). Demgegenüber verbesserte sich die Sehschärfe nur in Gruppe 1 bei der 2. und der letzten Kontrolle signifikant (-0,23±0,39 logMAR; p=0,030 und ‑0,20±0,43 logMAR; p=0,010).
(tt)