Refrak­tä­res Diabe­ti­sches Maku­la­ö­dem und Anti-VEGF

Zusätzliche subtenonale Injektion mit Interferon verbessert Morphologie

31. Oktober 2022

TEHERAN (Bier­mann) – Bei Inter­fe­ron-alpha-2b (IFN-α2b) handelt es sich um ein Zyto­kin mit anti-angio­ge­ner und anti-inflamma­to­ri­scher Wirkung. Wie die Autoren einer aktu­el­len Studie nun schrei­ben, führt eine addi­ti­ve subte­nona­le Injek­ti­on mit IFN-α2b bei Pati­en­ten mit einem Diabe­ti­schen Maku­la­ö­dem (DMÖ), das auf Anti-VEGF nicht ausrei­chend anspricht, zu einer signi­fi­kan­ten Verbes­se­rung des morpho­lo­gi­schen Befundes.

In ihre prospek­ti­ve Studie schlos­sen die Wissen­schaft­ler 35 Pati­en­ten (59 Augen) mit einem nach 3‑monatlichen intra­vit­rea­len Injek­tio­nen (IVI) von Beva­ci­zumab (BEZ) refrak­tä­ren DMÖ ein und teil­ten die Kohor­te in 3 Grup­pen auf. Gruppe 1 bilde­ten 14 Pati­en­ten (23 Augen), die IFN-α2b-Augen­trop­fen (1 mlU/ml 4‑mal täglich) appli­zier­ten. Gruppe 2 umfass­te 10 Pati­en­ten (16 Augen), die zu Studi­en­be­ginn 1‑malig eine subte­nona­le Injek­ti­on mit IFN-α2b (1 mlU/ml)  erhiel­ten. Zur Gruppe 3 gehör­ten 11 Pati­en­ten (20 Augen), die als Kontroll­grup­pe Tränen­er­satz­mit­tel 4‑mal täglich verwen­de­ten. Paral­lel wurden 3‑monatliche IVI mit BEZ verab­reicht. Die Arbeits­grup­pe evalu­ier­te die Ergeb­nis­se monat­lich sowie 1 Monat nach der letz­ten IVI.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass sich die zentra­le Makula-Dicke (CMT) bei der fina­len Kontrol­le in allen Grup­pen im Vergleich zum Ausgangs­wert verrin­ger­te, während nur die Gruppe 2 eine signi­fi­kan­te Abnah­me verzeich­ne­te (-117±213 µm; p=0,025). Der inter­grup­pa­le Vergleich der CMT-Verän­de­run­gen ergab keine signi­fi­kan­ten Unter­schie­de, obgleich dieje­ni­ge in der Gruppe 2 höher lag ([Gruppe 2] ‑117±213 µm vs. [Gruppe 1] ‑49±173 µm vs. [Gruppe 3] ‑36±86 µm; p=0,085). Des Weite­ren stell­ten die Reti­no­lo­gen bei Augen mit einer initia­len CMT >400 µm fest, dass nur Gruppe 2 eine signi­fi­kan­te Reduk­ti­on der CMT bei der 1‑Mo­nats- sowie der Abschluss­kon­trol­le aufwies (-166±219 µm; p=0,018 und ‑145±231 µm; p=0,035). Demge­gen­über verbes­ser­te sich die Sehschär­fe nur in Gruppe 1 bei der 2. und der letz­ten Kontrol­le signi­fi­kant (-0,23±0,39 logMAR; p=0,030 und ‑0,20±0,43 logMAR; p=0,010).

(tt)

Autoren: Faghihi H et al.
Korrespondenz: Hamid Riazi-Esfahani; hamidriazi@gmail.com
Studie: Evaluation of the additive effect of interferon α 2b with monthly intravitreal injection of bevacizumab in refractory diabetic macular edema
Quelle: Int J Retina Vitreous 2022; Oct 12;8(1):74.
Web: dx.doi.org/10.1186/s40942-022-00424-x

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