Refrak­tä­re vermu­te­te Trema­to­den-indu­zier­te granu­lo­ma­tö­se inter­me­diä­re Uveitis

Frühzeitige Vitrektomie mit Lensektomie verhindert schwere Verläufe

19. Januar 2023

GIZEH (Bier­mann) – Bei den Trema­to­den handelt es sich um para­si­tär leben­de Saug­wür­mer. Die Über­tra­gung auf den Menschen findet haupt­säch­lich über das Wasser statt. Eine vermu­te­te Trema­to­den-indu­zier­te granu­lo­ma­tö­se inter­me­diä­re Uvei­tis (PTIGIU) entwi­ckelt sich zumeist bei Kindern und im Sinne einer intrao­ku­lä­ren Inflamma­ti­on (IOI) mit insbe­son­de­re Granu­lo­men in der Vorder­kam­mer sowie inner­halb des Zili­ar­kör­pers, einer Vitri­tis ± einer Cata­rac­ta compli­ca­ta. Den Autoren einer neuen Veröf­fent­li­chung zufol­ge stellt eine früh­zei­ti­ge, im akti­ven Krank­heits­sta­di­um durch­ge­führ­te Pars-plana-Vitrek­to­mie (ppV) kombi­niert mit einer Lensek­to­mie bei einer thera­pie­re­frak­tä­ren PTIGIU, eine geeig­ne­te Thera­pie­op­ti­on dar, um schwer­wie­gen­de, visus­be­dro­hen­de Kompli­ka­tio­nen zu vermeiden.

In ihre prospek­ti­ve, mono­zen­tri­sche Inter­ven­ti­ons­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler 12 Pati­en­ten (15 Augen; medi­a­nes Alter 11,6 ±4 Jahre) ein, bei denen eine PTIGIU diagnos­ti­ziert wurde, die sich über einen Zeit­raum von 3 Mona­ten sowohl unter einer loka­len als auch einer syste­mi­schen Corti­cos­te­ro­id- und einer anti­pa­ra­si­tä­ren (1. Wahl Prazi­quan­tel) Behand­lung als refrak­tär erwies sowie ein Kontakt mit frischem Kanal­was­ser anamnes­tisch bekannt war. Bei allen Pati­en­ten erfolg­te eine ppV mit Lensek­to­mie ohne Kunstlinsenimplantation.

Die Forscher ermit­teln, dass die Gesamt­ko­hor­te nach 6 Mona­ten post­ope­ra­tiv eine gute Kontrol­le der IOI erziel­te. Nach­fol­gend teil­ten die Exper­ten die Kohor­te in 2 Grup­pen auf, je nach­dem, ob die Netz­haut anlag (n=10; Gruppe A; media­ne IU-Dauer 3 Monate) oder bereits ein Narben­sta­di­um mit einer Trak­ti­ons­a­mo­tio ([TRD]; Gruppe B; n=5; media­ne IU-Dauer 24 Monate) vorlag. Hier­bei zeigte sich, dass Gruppe A bei der Abschluss­kon­trol­le eine best­kor­ri­gier­te Sehschär­fe von im Median 0,63 dezi­mal verzeich­ne­te, während Gruppe B eine solche von 0,05 dezi­mal aufwies. Darüber hinaus konsta­tier­ten die Ophthal­mo­lo­gen bei der fina­len Kontrol­le einen chir­ur­gi­schen Erfolg bei allen Augen (100%) der Gruppe A gegen­über 2 Augen (40%) der Gruppe B.

(tt)

Autoren: Amin RH et al.
Korrespondenz: Abdussalam Mohsen Abdullatif; abdussalamabdullatif@kasralainy.edu.eg
Studie: Management of presumed trematode-induced granulomatous intermediate uveitis
Quelle: Eye (Lond) 2022; Dec 7 (online ahead of print)
Web: dx.doi.org/10.1038/s41433-022-02336-4

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