Refrak­tä­re pädia­tri­sche Uvei­tis und Tumornekrosefaktor-alpha-Inhibitoren

Schnelle Befundstabilisierung und Corticosteroideinsparung ermittelt

15. März 2023

JERUSALEM (Bier­mann) – Eine Uvei­tis bei Kindern erweist sich aufgrund der häufi­gen Diagno­se­ver­zö­ge­rung und damit zusam­men­hän­gen­den bereits bestehen­den visus­be­dro­hen­den Kompli­ka­tio­nen als eine Heraus­for­de­rung. Den Autoren einer aktu­el­len Studie zufol­ge führt eine Thera­pie mit Anti-Tumor­ne­kro­se­fak­tor-alpha (Anti-TNFα) bei Kindern mit einer Refrak­tä­ri­tät gegen­über konven­tio­nel­len Immun­mo­du­la­to­ren (IMT) zu einer schnel­len Inflamma­ti­ons­kon­trol­le und ermög­licht ein zügi­ges Ausschlei­chen topi­scher und syste­mi­scher Corti­cos­te­ro­ide (CS).

Die Wissen­schaft­ler über­prüf­ten retro­spek­tiv medi­zi­ni­sche Unter­la­gen zu 50 Pati­en­ten (84 Augen; mitt­le­res Alter bei Diagno­se 7,22±4,04 Jahre; 70% Mädchen) mit einer auf IMT refrak­tä­ren, nicht­in­fek­tiö­sen, akti­ven Uvei­tis, die mit Adali­mum­ab ([ADA]; n=45) oder Infli­xi­mab ([IFX]; n=5) behan­delt wurde. Bei 51 Augen (60,71%) lag eine ante­rio­re Uvei­tis, bei 19 (22,61%) eine inter­me­diä­re und bei jeweils 7 Augen (8,33%) eine poste­rio­re bzw. Panu­vei­tis vor. 31 Kinder (62%) litten an einer syste­mi­schen Erkran­kung (juve­ni­le idio­pa­thi­sche Arthri­tis n=28; Psoria­sis, Sarko­ido­se, Morbus Behçet jeweils n=1).

Die Forscher ermit­tel­ten, dass bei 71 Augen (84,52%) nach im Median 3 Mona­ten eine komplet­te Remis­si­on der Uvei­tis erzielt wurde. Die mitt­le­re best­kor­ri­gier­te Sehschär­fe (BCVA) von 0,6 dezi­mal zu Thera­pie­be­ginn blieb bis zur fina­len Kontrol­le nach 24 Mona­ten stabil. Des Weite­ren stell­ten die Exper­ten fest, dass 32 Pati­en­ten (64%) zu Studi­en­be­ginn mit oralen CS behan­delt wurden, wobei die Anzahl auf 14 (29,5%) nach 12 Mona­ten (p=0,001) und auf 10 Fälle (21,9%) nach 24 Mona­ten signi­fi­kant abnahm (p<0,001). Der mitt­le­re Zeit­raum bis zu einer Pred­ni­son-Dosis ≤0,2 mg/kg/d lag bei 8,1±2,02 Mona­ten. Ebenso verrin­ger­te sich auch die Anzahl an Augen, bei denen topi­sche CS appli­ziert wurden, von 34 (40,5%) initi­al auf 4 (5,8%) nach 12 und 3 (4,5%) nach 24 Mona­ten (p<0,0001). Ferner eruier­ten die Forschen­den mithil­fe einer linea­ren Regres­si­ons­ana­ly­se, dass die BCVA zu Thera­pie­be­ginn den einzi­gen Prädik­tor für einen mittel- bis schwe­ren Visus­ver­lust darstellte.

(tt)

Autoren: Corredores J et al.
Korrespondenz: Radgonde Amer; radgonde@gmail.com
Studie: Uveitis in Children: The Role of Biological Agents in Its Management
Quelle: Biomedicines 2023; Feb 20;11(2):629.
Web: dx.doi.org/10.3390/biomedicines11020629

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