AMARILLO (Bier­mann) – Bei Fari­ci­m­ab handelt es sich um den ersten intra­vit­re­al inji­zier­ba­ren bispe­zi­fi­schen Anti­kör­per (IVF), der sowohl Angiopoietin‑2 als auch VEGF‑A inhi­biert. Der Autor einer neuen Veröf­fent­li­chung berich­te­te zuvor bereits über die kurz­fris­ti­gen (4 Monate) Vortei­le der Umstel­lung von Pati­en­ten mit einer auf intra­vit­rea­le Injek­tio­nen mit Afli­ber­cept (IVA) resis­ten­ten neovasku­lä­ren AMD (nAMD) zu IVF. In dieser aktu­el­len Arbeit wurden nun die 1‑Jah­res-Ergeb­nis­se bei dersel­ben Pati­en­ten­ko­hor­te evalu­iert, welche mit den bislang erho­be­nen morpho­lo­gi­schen und funk­tio­nel­len Erfol­gen in etwa konsis­tent sind.

In seine mono­zen­tri­sche retro­spek­ti­ve Studie mit Daten aus dem realen Leben schloss der Wissen­schaft­ler 54 Patienten/Augen mit einer nAMD ein, bei denen in den voran­ge­gan­ge­nen 12 bzw. 6 Mona­ten ≥6 bzw. ≥4 IVA appli­ziert wurden und in der OCT eine zentra­le Makula-Dicke (CMT) von ≥320 µm sowie sub- und/oder intra­r­e­ti­na­le Flüs­sig­kei­ten vorla­gen. Als Studi­en­be­ginn wurde der Zeit­punkt des Thera­pie­wech­sels gelegt. Zudem wurden alle Pati­en­ten nach einem Upload (3‑monatliche IVF) im Treat-and-extend-Regime behan­delt und über einen Zeit­raum von 12 Mona­ten beobachtet.

Der Forscher ermit­tel­te, dass 17 der 54 Pati­en­ten (31,5%) in einem Behand­lungs­in­ter­vall von ≥8 Wochen (Q8W) thera­piert wurden und nach 12 Mona­ten keine maku­lä­ren Flüs­sig­kei­ten nach­weis­bar waren. Demge­gen­über erreich­ten 23 Pati­en­ten (42,6%) ein Q5-7W, während 14 Pati­en­ten (25,9%) im Q4W blie­ben. Das mitt­le­re Thera­pie­inter­vall lag nach 12 Mona­ten bei 6,3 Wochen. Darüber hinaus eruier­te der Reti­no­lo­ge, dass die CMT von 395,4 µm (Bereich 383,5–407,3 µm) initi­al auf 350,0 µm (Bereich 335,1–364,8 µm) nach 12 Mona­ten abnahm (p<0,01). Ferner wurde bei 9 der 54 Augen (16,7%) ein Visu­s­an­stieg um ≥3 Zeilen nach 12 Mona­ten verzeich­net. In der Gesamt­ko­hor­te stell­te der Exper­te jedoch nur eine Visus­ver­bes­se­rung von 0,72 logMAR (0,2 dezi­mal) zu Studi­en­be­ginn auf 0,59 logMAR (0,25 dezi­mal) bei der Abschluss­kon­trol­le fest (p<0,01), was mit der reti­na­len Vorschä­di­gung begrün­det wurde.