SANTANDER (Biermann) – Den Autoren einer aktuellen Arbeit zufolge entsprechen die Befunde einer Uveitis infolge einer Psoriasis-Arthritis (PsA) solchen aufgrund einer axialen Spondyloarthritis (axSpA), während die Lebensqualität bzw. die funktionellen Beschwerden der PsA-Patienten mit einer Uveitis schlechter bzw. stärker ausgeprägt sind als bei denjenigen ohne okulärer Beteiligung. Monoklonale Antikörper gegen den Tumornekrosefaktor-alpha (Anti-TNFα-mAB) stellen die Therapie der 1.Wahl dar.
In ihre retrospektive Longitudinalstudie schlossen die Wissenschaftler 406 Patienten (mittleres Alter 46,3±12,3 Jahre) mit einer PsA – klassifiziert gemäß den CASPAR-Kriterien (Classification Criteria for Psoriatic Arthritis) – ein, die in einer Schwerpunktklinik für entzündliche Erkrankungen von Rheumatologen und Ophthalmologen untersucht und behandelt wurden.
Die Forscher ermittelten, dass bei 20 der 406 Patienten (4,9%) eine Uveitis vorlag. Diese erwies sich in allen Fällen als akut, in jeweils 80% als anterior bzw. unilateral sowie in 50% der Fälle als rezidivierend. Des Weiteren verzeichneten PsA-Patienten mit im Vergleich zu solchen ohne Uveitis eine höhere Prävalenz für eine HLA-B27-Positivität (45 vs. 7,5%; p<0,0001) und häufiger eine Sakroiliitis in der MRT (25 vs. 8,3%; p=0,027) sowie Augenoberflächen-Pathologien (10 vs. 0,8%; p=0,021). Zudem fielen die medianen Werte auf den Fragebögen zur PsA-Aktivität auf dem PsAID-Score (PsA Impact of Disease) und zur eingeschränkten Funktionalität auf dem BASFI-Score (Bath Ankylosing Spondylitis Functional Index) in der PsA-Uveitis- im Vergleich zur PsA-Gruppe signifikant gesteigerter aus (5,9 vs. 1,25; p=0,001 und 4,0 vs. 1,0; p=0,01). Ferner konstatierten die Experten, dass die expositionsbereinigte Inzidenzrate (EAIR) für eine Uveitis (Episode/100 Patientenjahre) vor versus nach einer Therapie mit Biologika unter Anti-TNFα-mAB signifikant abnahm (56,3 vs. 9,4), während solche unter dem löslichen TNFα-Rezeptor-Fusionsprotein Etanercept (ETN) bzw. dem Interleukin-17A-Inhibitor Secukinumab (SECU) paradox anstieg (6,03 vs. 24,2 und 0 vs. 50).
(tt)