Pseu­do­ex­fo­li­a­ti­ons­glau­kom und Schwe­re­grad-abhän­gi­ges Therapieansprechen

Dorzolamid-Timolol-Kombination erweist sich im frühen Stadium als erste Wahl

12. Oktober 2022

SANLIURFA (Bier­mann) – Einer aktu­el­len Veröf­fent­li­chung zufol­ge senken das Prosta­glan­din-Analo­gon Lata­no­prost sowie die fixe Kombi­na­ti­on aus dem Karbo­an­hy­dra­se-Inhi­bi­tor Dorzo­l­a­mid und dem Beta­blo­cker Timo­lol den Augen­in­nen­druck (IOD) bei Pati­en­ten mit einem Pseu­do­ex­fo­li­a­ti­ons­glau­kom (PEXG) glei­cher­ma­ßen signi­fi­kant, während Pati­en­ten in einem frühen Stadi­um der Erkran­kung stär­ker von der Fixkom­bi­na­ti­on profitieren.

Die Wissen­schaft­ler über­prüf­ten retro­spek­tiv medi­zi­ni­sche Aufzeich­nun­gen zu 32 Patienten/Augen mit unila­te­ra­lem PEXG, die entwe­der mit Lata­no­prost-Augen­trop­fen (n=12; Gruppe 1) oder der Fixkom­bi­na­ti­on Dorzo­l­a­mi­d/­Ti­mo­lol-Augen­trop­fen (n=20; Gruppe 2) behan­delt wurden. Zusätz­lich teilte die Arbeits­grup­pe die Kohor­te in Abhän­gig­keit vom Schwe­re­grad des PEXG in die frühe (n=21; 65,6%) und in die mittel­schwe­re bis schwe­re (n=11; 34,4%) Gruppe (ohne Unter­schie­de zwischen den Thera­pie­grup­pen) auf. Nach­fol­gend evalu­ier­ten und vergli­chen die Forschen­den Para­me­ter in Bezug auf die Demo­gra­fie und den IOD zwischen den Grup­pen. Die mitt­le­re Appli­ka­ti­ons­dau­er der Augen­trop­fen betrug 17,7±13,5 Monate.

Die Forscher ermit­tel­ten keine signi­fi­kan­ten inter­grup­pa­len Unter­schie­de im Hinblick auf den mitt­le­ren IOD zu Studi­en­be­ginn und zum Zeit­punkt der Abschluss­kon­trol­le sowie auf den mitt­le­ren Prozent­satz der IOD-Verrin­ge­rung. Demge­gen­über konsta­tier­ten die Exper­ten nur in Gruppe 2, dass die mitt­le­re IOD-Reduk­ti­on bei einem frühen im Vergleich zu einem mittel­schwe­ren bis schwe­ren Glau­kom signi­fi­kant höher ausfiel (-10,36±6,38 mmHg vs. ‑2,44±9,23 mmHg; p=0,015) und sich diese IOD-Abnah­me in Gruppe 2 zudem als signi­fi­kant gestei­ger­ter erwies als in Gruppe 1 (-7,5±2,12 mmHg vs. ‑5,0±2,71 mmHg; p=0,226).

Die Autoren empfeh­len daher bei Pati­en­ten mit einem neu diagnos­ti­zier­ten Glau­kom im Früh­sta­di­um, bei denen eine starke IOD-Verrin­ge­rung erfor­der­lich ist, die Fixkom­bi­na­ti­on als erste Wahl zu ordinieren.

(tt)

Autoren: Sultan P et al.
Korrespondenz: Furkan Ciftci; drfurkanciftci@gmail.com
Studie: Comparison of the efficacy of latanoprost versus dorzolamide/timolol fixed combination therapy in patients with pseudoexfoliative glaucoma according to glaucoma stage
Quelle: Arq Bras Oftalmol 2022; Sep 23;S0004-27492022005010207
Web: dx.doi.org/10.5935/0004-2749.2021-0230

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