SANLIURFA (Biermann) – Einer aktuellen Veröffentlichung zufolge senken das Prostaglandin-Analogon Latanoprost sowie die fixe Kombination aus dem Karboanhydrase-Inhibitor Dorzolamid und dem Betablocker Timolol den Augeninnendruck (IOD) bei Patienten mit einem Pseudoexfoliationsglaukom (PEXG) gleichermaßen signifikant, während Patienten in einem frühen Stadium der Erkrankung stärker von der Fixkombination profitieren.
Die Wissenschaftler überprüften retrospektiv medizinische Aufzeichnungen zu 32 Patienten/Augen mit unilateralem PEXG, die entweder mit Latanoprost-Augentropfen (n=12; Gruppe 1) oder der Fixkombination Dorzolamid/Timolol-Augentropfen (n=20; Gruppe 2) behandelt wurden. Zusätzlich teilte die Arbeitsgruppe die Kohorte in Abhängigkeit vom Schweregrad des PEXG in die frühe (n=21; 65,6%) und in die mittelschwere bis schwere (n=11; 34,4%) Gruppe (ohne Unterschiede zwischen den Therapiegruppen) auf. Nachfolgend evaluierten und verglichen die Forschenden Parameter in Bezug auf die Demografie und den IOD zwischen den Gruppen. Die mittlere Applikationsdauer der Augentropfen betrug 17,7±13,5 Monate.
Die Forscher ermittelten keine signifikanten intergruppalen Unterschiede im Hinblick auf den mittleren IOD zu Studienbeginn und zum Zeitpunkt der Abschlusskontrolle sowie auf den mittleren Prozentsatz der IOD-Verringerung. Demgegenüber konstatierten die Experten nur in Gruppe 2, dass die mittlere IOD-Reduktion bei einem frühen im Vergleich zu einem mittelschweren bis schweren Glaukom signifikant höher ausfiel (-10,36±6,38 mmHg vs. ‑2,44±9,23 mmHg; p=0,015) und sich diese IOD-Abnahme in Gruppe 2 zudem als signifikant gesteigerter erwies als in Gruppe 1 (-7,5±2,12 mmHg vs. ‑5,0±2,71 mmHg; p=0,226).
Die Autoren empfehlen daher bei Patienten mit einem neu diagnostizierten Glaukom im Frühstadium, bei denen eine starke IOD-Verringerung erforderlich ist, die Fixkombination als erste Wahl zu ordinieren.
(tt)