Pseu­do­ex­fo­li­a­ti­ons­glau­kom und Ripa­su­dil als adju­van­te Therapieoption

Gutes Wirksamkeits- und Sicherheitsprofil festgestellt

29. August 2023

CUTTACK (Bier­mann)  Ripa­su­dil-Hydro­chlo­rid­hy­drat 0,4% bezeich­net den 1. Rho-asso­zi­ier­ten Prote­in­ki­na­se (ROCK)-Inhibitor, der den Augen­in­nen­druck (IOD) über einen neuen Wirk­me­cha­nis­mus senkt, indem der Kammer­was­ser­ab­fluss durch Struk­tur­ver­än­de­run­gen des Trabe­kel­ma­schen­wer­kes und des Schlemm´schen Kanals erhöht wird. Aus einer aktu­el­len Arbeit geht nun hervor, dass Ripa­su­dil bei Pati­en­ten mit einem thera­pie­re­frak­tä­ren Pseu­do­ex­fo­li­a­ti­ons­glau­kom (PEX‑G) als Zusatz­me­di­ka­ti­on einer maxi­mal tole­rier­ten Thera­pie mit Antig­lau­koma­to­sa (AGM) zu einer verstärk­ten addi­ti­ven IOD-Reduk­ti­on bei einem gleich­zei­tig güns­ti­gen Risi­ko­pro­fil führt.

In ihre prospek­ti­ve Inter­ven­ti­ons­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler im Zeit­raum 05/2021 bis 01/2022 40 Patienten/Augen (mitt­le­res Alter 60,02±8,74 Jahre) mit einem PEX‑G ein. Bei allen Pati­en­ten wurden Ripa­su­dil-Augen­trop­fen zusätz­lich zur laufen­den Thera­pie mit topisch oder syste­misch einge­setz­ten AGM hinzu­ge­fügt. Vor Studi­en­be­ginn wurden 20 Augen mit Travo­prost, 11 mit Travo­prost und Timo­lol, 4 mit Travo­prost, Timo­lol und Dorzo­l­amid sowie 5 Augen mit syste­mi­schen Carboan­hy­dra­se-Inhi­bi­to­ren behan­delt. Die Arbeits­grup­pe evalu­ier­te nach 1 bzw. 3 sowie 6 Mona­ten die Sehschär­fe (VA), den IOD sowie den vorde­ren und hinte­ren Augenabschnitt.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass der IOD zu Studi­en­be­ginn 25,38±3,28 mmHg betrug und sich nach 1 Monat auf 22,83±2,52 mmHg (p=0,0002), nach 3 Mona­ten auf 20,93±2,30 mmHg (p<0,0001) sowie nach 6 Mona­ten auf 19,25±2,62 mmHg (p<0,0001) signi­fi­kant verbes­ser­te (IOD-Reduk­ti­on um 10,04%, 17,54% sowie 24,13%). Bei 35 der 40 Augen (87,5%) wurde zur Abschluss­kon­trol­le mindes­tens deren Ziel-IOD erreicht. Zudem eruier­ten die Exper­ten, dass keine signi­fi­kan­te Asso­zia­ti­on zwischen dem PEX-Stadi­um und dem IOD bestand. Aller­dings zeigte sich, dass der Grad der infe­rio­ren irido­kor­nea­len Kammer­win­kel­pig­men­tie­rung bei Augen mit gestei­ger­ten IOD-Werten höher lag. Zudem konsta­tier­ten die Glau­kom­spe­zia­lis­ten, dass 3 Pati­en­ten (7,50%) eine milde und tran­si­en­te konjunk­ti­va­le Hyper­ämie entwickelten.

(tt)

Autoren: Mohapatra S et al.
Korrespondenz: Subhodeep Thakur; subhodeep.thakur@gmail.com
Studie: Role of ripasudil as an adjunct treatment in the management of pseudoexfoliative glaucoma
Quelle: Indian J Ophthalmol 2023; Jul;71(7):2756-2759.
Web: dx.doi.org/10.4103/IJO.IJO_659_23

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