Pseu­do­ex­fo­li­a­ti­ons- /primäres Offen­win­kel­glau­kom und Paul-Glaukom-Implantat

Eine hohe Erfolgsrate wird in beiden Glaukomgruppen verzeichnet

15. April 2024

ISTANBUL (Bier­mann) – Das Autoren­duo einer aktu­el­len Arbeit hat gezeigt, dass die Implan­ta­ti­on eines ventil­lo­sen Paul-Glau­kom-Drai­na­ge­sys­tems (PGI) sowohl bei Pati­en­ten mit einem Pseu­do­ex­fo­li­a­ti­ons­glau­kom (PXG) als auch solchen mit einem primä­ren Offen­win­kel­glau­kom (POAG) zu einer signi­fi­kan­ten Verrin­ge­rung des Augen­in­nen­dru­ckes (IOD) sowie beherrsch­ba­ren Kompli­ka­tio­nen führt.

In ihre retro­spek­ti­ve Studie schlos­sen die Wissen­schaft­ler 39 Patienten/Augen mit PXG (mitt­le­res Alter 68,5±9,9 Jahre) sowie 29 Patienten/Augen mit POAG (mitt­le­res Alter 54,1±10,6 Jahre; inter­grup­pa­ler Unter­schied p<0,05) ein, bei denen im Zeit­raum 01/2020 bis 12/2022 ein PGI appli­ziert wurde. Alle Pati­en­ten hatten sich zuvor mindes­tens einer antig­lau­kom­a­tö­sen Chir­ur­gie unter­zo­gen. Die Arbeits­grup­pe defi­nier­te chir­ur­gi­schen Erfolg als einen IOD zwischen ≥6 bis ≤21 mmHg nach 12 Mona­ten sowie keinen Verlust an Licht­pro­jek­ti­on. Ferner wurden Para­me­ter in Bezug auf die Demo­gra­fie bzw. ophthal­mo­lo­gi­sche Befun­de und Kompli­ka­tio­nen evaluiert.

Die Forscher ermit­tel­ten in der PXG-Gruppe eine chir­ur­gi­sche Erfolgs­ra­te von 97,4%, während solche in der POAG-Gruppe 86,2% betrug. Ferner eruier­ten die Exper­ten keine inter­grup­pa­len Unter­schie­de im Hinblick auf das Geschlecht (p=0,132), die Late­ra­li­tät (p=0,855), den Linsen­sta­tus (p=0,404), die verti­ka­le Cup/­Disc-Ratio (p=0,945), die präope­ra­ti­ve best­kor­ri­gier­te Sehschär­fe ([BCVA]; p=0,379) sowie den präope­ra­ti­ven (p=0,622) und den post­ope­ra­ti­ven IOD nach 12 Mona­ten (p=0,419). Demge­gen­über fielen die mitt­le­ren IOD-Werte intra­grup­pal signi­fi­kant unter­schied­lich aus (alle p<0,001). Der mitt­le­re IOD verrin­ger­te sich bei den PXG- Augen von 34,5±7,7 mmHg präope­ra­tiv auf 13,7±2,2 mmHg nach 12 Mona­ten und bei den POAG-Augen von 31,9±7,4 mmHg auf 14,8±3,6 mmHg. Die media­ne Anzahl präope­ra­tiv einge­setz­ter Antig­lau­kom­a­to­sa (PXG n=4; POAG n=3) unter­schied sich jedoch post­ope­ra­tiv intra­grup­pal nicht signi­fi­kant. Zudem diffe­rier­te die Anzahl an Kompli­ka­tio­nen zwischen den Grup­pen nicht signi­fi­kant (Hyphä­ma und tran­si­en­te Hypo­to­nie jeweils PXG n=5; POAG n=4; p=0,435).

(tt)

Autoren: Olgun A et al.
Korrespondenz: Murat Karapapak; mrtkarapapak@gmail.com
Studie: Assessing the Efficacy of the PAUL Glaucoma Implant in Pseudoexfoliative Glaucoma
Quelle: Beyoglu Eye J 2024; Mar 1;9(1):26-32.
Web: dx.doi.org/10.14744/bej.2024.96729

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