Pseu­do­epi­the­lio­ma­tö­se Hyper­pla­sie der Augenoberfläche

Assoziation mit chronischer Keratokonjunctivitis vernalis besteht

19. Februar 2024

HYDERABAD (Bier­mann) – Bei der pseu­do­epi­the­lio­ma­tö­sen Hyper­pla­sie (PEH) der Augen­ober­flä­che handelt es sich um eine benig­ne, über­schie­ßen­de Epider­mis­pro­li­fe­ra­ti­on auf verschie­de­ne Reize, welche mit einem Plat­ten­epi­thel­kar­zi­nom der Augen­ober­flä­che (OSSN) verwech­selt werden kann. Die Autoren einer aktu­el­len Studie haben nun gezeigt, dass sich eine PEH der Augen­ober­flä­che als eine Mani­fes­ta­ti­on einer chro­ni­schen Kera­to­kon­junc­ti­vi­tis verna­lis (VKC) erwei­sen kann, die gut auf eine medi­ka­men­tö­se Thera­pie anspricht. Laut den Autoren der Arbeit erfor­dert die Unter­schei­dung von einem OSSN jedoch eine detail­lier­te Anamne­se, eine Unter­su­chung auf Befun­de einer Aller­gie sowie eine OCT des vorde­ren Augen­ab­schnit­tes (AS-OCT).

In ihre retro­spek­ti­ve Studie schlos­sen die Wissen­schaft­ler 32 Pati­en­ten (39 Augen) mit einer VKC-beding­ten PEH ein, die sich im Zeit­raum 2016 bis 2022 vorstell­ten. Die Arbeits­grup­pe analy­sier­te klini­sche Befun­de, bild­ge­ben­de Marker sowie Behandlungsoptionen.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass das mitt­le­re Alter bei Erst­vor­stel­lung 26,62 ±10,18 Jahre betrug ([Bereich 6–52]; Kinder n=11; [34%]; Jugend­li­che n=21; [66%]; männ­li­ches Geschlecht n=23; [72%]). Als häufigs­te Über­wei­sungs­dia­gno­se wurde ein OSSN (43,7%) genannt. Des Weite­ren eruier­ten die Exper­ten, dass bei 21 Pati­en­ten eine posi­ti­ve Anamne­se einer VKC vorlag, während eine VKC in 11 Fällen zum Zeit­punkt der PEH-Diagno­se bestand. Im Hinblick auf die Morpho­lo­gie der PEH konsta­tier­ten die Forschen­den einen im Mittel größs­ten Durch­mes­ser von 5,2 ±1,67 mm. In der AS-OCT zeigte sich bei allen PEH ein unre­gel­mä­ßi­ges hyper­re­flek­ti­ves Epithel sowie subepi­the­lia­le hyper­re­flek­ti­ve Läsio­nen mit Schat­ten­bil­dung. In 31 Fällen wurde medi­ka­men­tös behan­delt, von denen 21 (67%) bzw. 10 (32%) Augen eine voll­stän­di­ge bzw. teil­wei­se Remis­si­on in einem media­nen Zeit­raum von 3 Mona­ten (Bereich 2–4) aufwie­sen. In 8 Fällen, bei denen eine chir­ur­gi­sche Exzi­si­on der PEH erfolg­te, kam es zur komplet­ten Remis­si­on, während ein Auge eine parti­el­le Limbus­stamm­zell-Insuf­fi­zi­enz entwickelte.

(tt)

Autoren: Nibandhe A et al.
Korrespondenz: Pragnya Rao Donthineni; drpragnyarao@lvpei.org
Studie: Ocular surface pseudoepitheliomatous hyperplasia secondary to allergic eye disease: clinical features and management
Studie: Eye (Lond) 2023; Dec 28 (online ahead of print)
Web: dx.doi.org/10.1038/s41433-023-02897-y

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