CHICAGO (Biermann) – Wie die Autoren einer aktuellen Studie berichten, führt eine Pars-plana-Vitrektomie (ppV) im Vergleich zu nichtchirurgischen Verfahren bei Patienten mit einer proliferativen Diabetischen Retinopathie (PDR) langfristig und im realen Leben zu besseren funktionellen Erfolgen und weniger zusätzlichen Eingriffen.
In ihre retrospektive Studie schlossen die Wissenschaftler 64 Patienten mit binokularer PDR ein, bei denen im Zeitraum 2003–2006 am schlechteren Auge eine alleinige ppV (ppV-Gruppe) aufgrund einer persistierenden Glaskörperblutung ([GB]; n=35) und/oder einer Traktionsamotio ([TA]; n=25) und/oder einer rhegmatogenen TA ([RTA]; n=4) durchgeführt wurden. Das Partnerauge (konservative [K]-Gruppe) wurde zu Studienbeginn mit panretinalen Photokoagulationen (PRP) aufgrund aktiver Proliferationen sowie fokalen Laserkoagulationen (LK) anfangs und intravitrealen Injektionen (IVI) mit VEGF-Inhibitoren nach deren Zulassung infolge eines klinisch signifikanten Diabetischen Makulaödems (DMÖ) behandelt. Beide Augen wurden im Beobachtungszeitraum, der ≥8 Jahre betrug, entsprechend der Therapienotwendigkeit weiterbehandelt. Die Arbeitsgruppe teilte die Kohorte weiter in die Gruppe der Patienten im Alter ≤50 Jahren (jüngere Gruppe [jG]; n=28) und solchen im Alter >50 Jahren (ältere Gruppe [äG]; n=36) auf. In jeder Gruppe wurde das vitrektomierte Auge mit dem konventionell behandelten Partnerauge verglichen.
Die Forscher ermittelten, dass sich die Sehschärfe (VA) in der ppV-Gruppe bei 89% (jG 25/28) bzw. 86% (äG 31/36) und in der K‑Gruppe bei 25% (jG 7/28) bzw. 30,5% (äG 11/36) verbesserte, während sich 3,6% (jG 1/28) bzw. 3,0% (äG 1/36) der ppV-Augen und 68% (jG 19/28) bzw. 48% (äG 17/36) der K‑Augen verschlechterten. Des Weiteren erfolgten ergänzende PRP/fokale LK bzw. Re-ppV/ppV bei 14%/8,3% (jG 4/28; äG 3/36) bzw. 11%/8,3% (jG 3/28; äG 3/36) in der ppV-Gruppe gegenüber 72%/69% (jG 20/28; äG 25/36) bzw. 60%/17% (jG 17/28; äG 6/36) in der K‑Gruppe (alle p<0,001).
(tt)