Proli­fe­ra­ti­ve Diabe­ti­sche Reti­no­pa­thie und Pars-plana-Vitrektomie

Studie vergleicht prä- versus intraoperative Applikation von Anti-VEGF

28. Oktober 2022

PEKING (Bier­mann) – Pati­en­ten mit einer proli­fe­ra­ti­ven Diabe­ti­schen Reti­no­pa­thie (PDR), bei denen eine Pars-plana-Vitrek­to­mie (ppV) erfolgt, profi­tie­ren stär­ker von einer prä- im Vergleich zu einer intra­ope­ra­ti­ven intra­vit­rea­len Injek­ti­on (IVI) eines VEGF-Inhi­bi­tors in Bezug auf die Dauer des Eingriffs, auf intra­ope­ra­ti­ve Kompli­ka­tio­nen sowie auf kurz­fris­ti­ge funk­tio­nel­le und morpho­lo­gi­sche Gewin­ne. Zu diesem Ergeb­nis kommen die Verfas­ser einer aktu­el­len Arbeit aus China.

In ihre prospek­ti­ve Vergleichs­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler 102 Pati­en­ten (115 Augen) mit PDR ein, von denen bei 52 Pati­en­ten (60 Augen) 3–5 Tage vor und in 50 Fällen (55 Augen) am Ende einer ppV Rani­bi­zu­mab (0,5 mg/0,05 ml) verab­reicht wurde.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass die präope­ra­ti­ve Gruppe 1 Woche post­ope­ra­tiv eine besse­re best­kor­ri­gier­te Sehschär­fe (p=0,039) sowie eine gerin­ge­re zentra­le Netz­haut­di­cke (p=0,027) aufwies als die intra­ope­ra­ti­ve Gruppe, während die Ergeb­nis­se nach 1 bzw. 3 Mona­ten vergleich­bar waren. Demge­gen­über stell­ten die Reti­no­lo­gen fest, dass die präope­ra­ti­ven gegen­über den intra­ope­ra­ti­ven IVI-Augen eine signi­fi­kant kürze­re Opera­ti­ons­zeit (61,50±11,44 vs. 74,49±12,01 min; p<0,01) sowie eine nied­ri­ge­re Inzi­denz intra­ope­ra­ti­ver Blutun­gen (21,7 vs. 40,0%; p=0,027) bzw. iatro­ge­ner Netz­haut­fo­r­ami­na (8,3 vs. 21,8%; p=0,042) verzeich­ne­te. Die präope­ra­ti­ve Gruppe benö­tig­te zudem weni­ger intra­ope­ra­ti­ve Elek­tro­ko­agu­la­tio­nen von Blutun­gen (18,3 vs. 36,4%; p=0,030), Trak­ti­ons-entlas­ten­de Reti­no­to­mien (1,7 vs. 12,7%; p=0,020) sowie Sili­kon­öl­tam­po­na­den (35,0 vs. 54,5%; p=0,035) als die intra­ope­ra­ti­ve Gruppe. In beiden Grup­pen zeig­ten sich jedoch post­ope­ra­tiv in etwa entspre­chen­de Inzi­den­zen an Glas­kör­per­blu­tun­gen, an neovas­ku­lä­rem Glau­kom, an Abla­tio­nes, an progre­di­en­ten fibro­vas­ku­lä­ren Proli­fe­ra­tio­nen sowie an Revi­si­ons­ein­grif­fen. Darüber hinaus beob­ach­te­ten die Exper­ten während des Studi­en­zeit­raums weder okulä­re noch syste­mi­sche Komplikationen.

(tt)

Autoren: Li S et al.
Korrespondenz: Jingfeng Qu; jingfeng_qupku@163.com
Studie: Prospective Comparison of Surgery Outcome Between Preoperative and Intraoperative Intravitreal Injection of Ranibizumab for Vitrectomy in Proliferative Diabetic Retinopathy Patients
Quelle: Ophthalmol Ther 2022; Oct;11(5):1833-1845.
Web: dx.doi.org/10.1007/s40123-022-00550-7

html

Aus rechtlichen Gründen (Heilmittelwerbegesetz) dürfen wir die Informationen nur an Fachkreise weitergeben.