PEKING (Biermann) – Patienten mit einer proliferativen Diabetischen Retinopathie (PDR), bei denen eine Pars-plana-Vitrektomie (ppV) erfolgt, profitieren stärker von einer prä- im Vergleich zu einer intraoperativen intravitrealen Injektion (IVI) eines VEGF-Inhibitors in Bezug auf die Dauer des Eingriffs, auf intraoperative Komplikationen sowie auf kurzfristige funktionelle und morphologische Gewinne. Zu diesem Ergebnis kommen die Verfasser einer aktuellen Arbeit aus China.
In ihre prospektive Vergleichsstudie schlossen die Wissenschaftler 102 Patienten (115 Augen) mit PDR ein, von denen bei 52 Patienten (60 Augen) 3–5 Tage vor und in 50 Fällen (55 Augen) am Ende einer ppV Ranibizumab (0,5 mg/0,05 ml) verabreicht wurde.
Die Forscher ermittelten, dass die präoperative Gruppe 1 Woche postoperativ eine bessere bestkorrigierte Sehschärfe (p=0,039) sowie eine geringere zentrale Netzhautdicke (p=0,027) aufwies als die intraoperative Gruppe, während die Ergebnisse nach 1 bzw. 3 Monaten vergleichbar waren. Demgegenüber stellten die Retinologen fest, dass die präoperativen gegenüber den intraoperativen IVI-Augen eine signifikant kürzere Operationszeit (61,50±11,44 vs. 74,49±12,01 min; p<0,01) sowie eine niedrigere Inzidenz intraoperativer Blutungen (21,7 vs. 40,0%; p=0,027) bzw. iatrogener Netzhautforamina (8,3 vs. 21,8%; p=0,042) verzeichnete. Die präoperative Gruppe benötigte zudem weniger intraoperative Elektrokoagulationen von Blutungen (18,3 vs. 36,4%; p=0,030), Traktions-entlastende Retinotomien (1,7 vs. 12,7%; p=0,020) sowie Silikonöltamponaden (35,0 vs. 54,5%; p=0,035) als die intraoperative Gruppe. In beiden Gruppen zeigten sich jedoch postoperativ in etwa entsprechende Inzidenzen an Glaskörperblutungen, an neovaskulärem Glaukom, an Ablationes, an progredienten fibrovaskulären Proliferationen sowie an Revisionseingriffen. Darüber hinaus beobachteten die Experten während des Studienzeitraums weder okuläre noch systemische Komplikationen.
(tt)