Proli­fe­ra­ti­ve Diabe­ti­sche Reti­no­pa­thie und Pars-plana-Vitrektomie

Präoperative Maßnahmen verringern postoperative Komplikationsrate

14. März 2023

MIAMI (Bier­mann) – Eine aktu­el­le Studie hat gezeigt, dass Pati­en­ten mit einer proli­fe­ra­ti­ven Diabe­ti­schen Reti­no­pa­thie stär­ker von einer Pars-plana-Vitrek­to­mie (ppV) in Bezug auf das post­ope­ra­ti­ve Risiko für Glas­kör­per­blu­tun­gen (VH) bzw. für ein Diabe­ti­sches Maku­la­ö­dem (DMÖ) profi­tie­ren, wenn zeit­nah präope­ra­tiv eine panre­ti­na­le Photo­ko­agu­la­ti­on (PRP) und/oder eine intra­vit­rea­le Injek­ti­on (IVI) mit Anti-VEGF durch­ge­führt werden bzw. intra­ope­ra­tiv ein Corti­cos­te­ro­id subte­nonal verab­reicht wird.

Die Wissen­schaft­ler über­prüf­ten retro­spek­tiv medi­zi­ni­sche Unter­la­gen zu 81 Patienten/Augen (mitt­le­res Alter 62,1±10,5 Jahre; Typ-2-Diabe­tes 90,1%) mit PDR, persis­tie­ren­der VH (100%), DMÖ (n=35; 43,2%) sowie akti­ven Proli­fe­ra­tio­nen (n=33; 40,7%), bei denen im Zeit­raum Mai 2014 bis August 2021 eine ppV erfolg­te. 48 Augen (59,3%) wurden im Mittel 21,9±35,2 Monate vor der ppV panre­ti­nal koagu­liert und 49 (60,5%) mit im Mittel 2,0±2,7 Anti-VEGF-IVI behan­delt, von denen 10 Augen (12,3%) eine IVI inner­halb von 2 Wochen präope­ra­tiv erhiel­ten. Intra­ope­ra­tiv wurde bei 31 Augen (38,3%) eine subte­nona­le Triamci­no­lo­na­ce­tonid (STA)-Injektion verab­reicht. Die mitt­le­re Beob­ach­tungs­zeit betrug 24,8±21,4 Monate (Median 17,7 Monate).

Die Forscher ermit­tel­ten, dass sich die Sehschär­fe (VA) von 0,025 auf 0,4 dezi­mal bei der letz­ten Kontrol­le signi­fi­kant verbes­ser­te (p<0,001). Zu den post­ope­ra­ti­ven Kompli­ka­tio­nen zähl­ten u.a. VH (12,3%), ein DMÖ (12,3%) sowie eine Abla­tio (4,9%). Des Weite­ren stell­ten die Reti­no­lo­gen fest, dass das Risiko für eine post­ope­ra­ti­ve VH in Augen, bei denen eine PRP inner­halb von 6 Mona­ten und/oder eine Anti-VEGF-IVI präope­ra­tiv erfolg­ten, signi­fi­kant gerin­ger ausfiel als bei solchen mit einer zeit­fer­ne­ren PRP und keiner Anti-VEGF-IVI (5,3 vs. 27,3% und 2,0 vs. 14,3%; beide p=0,04). Zudem lag das Risiko für ein post­ope­ra­ti­ves DMÖ bei Augen, die intra­ope­ra­tiv STA erhiel­ten signi­fi­kant nied­ri­ger als bei solchen ohne eine STA-Injek­ti­on (4,0 vs. 26,7%; p=0,04).

(tt)

Autoren: Patel V et al.
Korrespondenz: Jayanth Sridhar; jsridhar1@med.miami.edu
Studie: Outcomes of Pars Plana Vitrectomy with Panretinal Photocoagulation for Treatment of Proliferative Diabetic Retinopathy Without Retinal Detachment: A Seven-Year Retrospective Study
Quelle: Clin Ophthalmol 2023; Feb 1;17:471-478.
Web: dx.doi.org/10.2147/OPTH.S400474

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