PEKING (Biermann) – Wie die Autoren einer aktuellen Veröffentlichung berichten, profitieren Patienten mit einer schweren proliferativen Diabetischen Retinopathie (PDR) stärker von einer kombinierten Therapie aus Anti-VEGF und panretinaler Photokoagulation (PRP) als von einer alleinigen PRP in Bezug auf die Regressionsrate der Neovaskularisationen (NV), die funktionelle Verbesserung sowie die Vitrektomierate.
In ihre retrospektive Fallstudie schlossen die Wissenschaftler insgesamt 118 Patienten (165 Augen) mit einer Hochrisiko-PDR (Glaskörperblutungen infolge von NV und/oder NV auf der Papille über ≥1/3 der Fläche) ein, bei denen entweder eine 3‑malige monatliche intravitreale Injektion mit Conbercept (IVC) in Kombination mit einer PRP (n=79; 58 Patienten) oder eine PRP als Monotherapie (n=86; 60 Patienten) erfolgten. In beiden Gruppen wurde die Therapie bei persistierenden NV nach 3 Monaten wiederholt. Die Beobachtungszeit betrug 12 Monate.
Die Forscher ermittelten nach 12 Monaten, dass 56 Augen der kombinierten Gruppe (70,88%) und 13 der PRP-Gruppe (15,12%) eine komplette Remission der NV erreichten, während bei 23 Augen der Kombi-Gruppe (29,12%) gegenüber 50 der Monotherapie-Gruppe (58,14%) eine partielle Remission verzeichnet wurde. Demgegenüber trat keine Regression bzw. eine Progression der NV in keinem Fall der IVC+PRP-Gruppe, jedoch in 23 Fällen der PRP-Gruppe (26,74%) auf (alle p<0,001). Ebenso stellten die Retinologen in der kombinierten Gruppe nach 3 sowie 6 und 12 Monaten einen signifikant stärkeren Anstieg der Sehschärfe sowie eine signifikant gesteigertere Abnahme der zentralen Makula-Dicke als in der PRP-Gruppe fest (alle p<0,05). Darüber hinaus konstatierten die Experten, dass in der PRP- im Vergleich zur IVC+PRP-Gruppe signifikant mehr PRP-Herde appliziert wurden (2267 ±94 vs. 1453 ±87; p<0,05) und eine Vitrektomie bei einer höheren Anzahl an Patienten erforderlich war (27 vs. 7; 31,40 vs. 8,86%; p<0,001).
(tt)