Proli­fe­ra­ti­ve Diabe­ti­sche Reti­no­pa­thie und OCT während einer Vitrektomie

Verkürzte Operationszeit, jedoch keine weiteren Verbesserungen ermittelt

15. November 2022

YAMAGATA (Bier­mann) – Wie die Autoren einer aktu­el­len Veröf­fent­li­chung schrei­ben, verkürzt sich bei Pati­en­ten, bei denen aufgrund einer proli­fe­ra­ti­ven Diabe­ti­schen Reti­no­pa­thie (PDR) eine Pars-plana-Vitrek­to­mie (ppV) erfor­der­lich ist, durch eine intra­ope­ra­tiv durch­ge­führ­te OCT (iOCT) die Opera­ti­ons­zeit signi­fi­kant. Eine Verbes­se­rung der post­ope­ra­ti­ven Sehschär­fe oder der Inzi­denz­ra­te für intra- und post­ope­ra­ti­ve Kompli­ka­tio­nen bzw. für erneu­te Eingrif­fe wird dadurch jedoch nicht erreicht.

In ihre retro­spek­ti­ve Studie schlos­sen die Wissen­schaft­ler 178 Augen (137 Pati­en­ten) mit PDR ein, bei denen im Zeit­raum April 2013 bis Dezem­ber 2017 von einem einzi­gen Ophthal­mo­chir­ur­gen bei 98 Augen (iOCT-Gruppe; n=77; mitt­le­res Alter 52,5±11,7 Jahre) eine ppV mit assis­tier­ter iOCT und bei 80 Augen (ppV-Gruppe; n=60; mitt­le­res Alter 53,1±10,9 Jahre) eine ppV ohne iOCT durch­ge­führt wurden. Die Arbeits­grup­pe evalu­ier­te und verglich die Rate an intra- und post­ope­ra­ti­ven Kompli­ka­tio­nen bzw. an Revi­sio­nen, die Opera­ti­ons­zeit sowie die post­ope­ra­ti­ve Sehschärfe.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass die iOCT-Gruppe eine signi­fi­kant kürze­re Opera­ti­ons­zeit verzeich­ne­te als die ppV-Gruppe (72,9±23,9 min vs. 91,3±31,2 min; p=0,001). Demge­gen­über stell­ten die Reti­no­lo­gen keine signi­fi­kan­ten Unter­schie­de zwischen den Grup­pen in Bezug auf die Inzi­denz der intra­ope­ra­ti­ven (p=0,542) und post­ope­ra­ti­ven (p=0,860) Kompli­ka­tio­nen bzw. der Revi­si­ons­ein­grif­fe (p=0,258) sowie der Sehschär­fe 6 Monate post­ope­ra­tiv (p=0,508) fest.

Darüber hinaus beob­ach­te­ten die Exper­ten mithil­fe einer multi­plen linea­ren Regres­si­ons­ana­ly­se signi­fi­kan­te Korre­la­tio­nen zwischen der Opera­ti­ons­zeit und der iOCT (stan­dar­di­sier­ter Regres­si­ons­ko­ef­fi­zi­ent-Beta [ß]= ‑0,28; p<0,001), fibro­vasku­lä­rer Proli­fe­ra­ti­ons­mem­bra­nen (ß=0,17; p=0,009), einer gleich­zei­ti­gen Phako­emul­si­fi­ka­ti­on (ß=0,22; p=0,016), einer präope­ra­ti­ven Laser­ko­agu­la­ti­on (ß= ‑0,14; p=0,021), intra­ope­ra­ti­ver Kompli­ka­tio­nen (ß=0,16; p=0,023) sowie einer hinte­ren Glas­kör­per­ab­he­bung (ß= ‑0,14; p=0,04).

(tt)

Autoren: Nishitsuka K et al.
Korrespondenz: Koichi Nishitsuka; mlc12186@nifty.com
Studie: Effectiveness of intraoperative optical coherence tomography on vitrectomy for proliferative diabetic retinopathy
Quelle: Jpn J Ophthalmol 2022; Nov 1 (online ahead of print)
Web: dx.doi.org/10.1007/s10384-022-00944-x

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