Proli­fe­ra­ti­ve Diabe­ti­sche Reti­no­pa­thie und Kompli­ka­tio­nen nach einer Vitrektomie

Forschende präsentieren Risikofaktoren für einen erneuten chirurgischen Eingriff

11. Oktober 2023

TIANJIN (Bier­mann) – Wie die Autoren einer aktu­el­len Arbeit berich­ten, besteht bei Pati­en­ten mit einer proli­fe­ra­ti­ven Diabe­ti­schen Reti­no­pa­thie (PDR), bei denen eine Pars-plana-Vitrek­to­mie (ppV) aufgrund einer nicht aufkla­ren­den Glas­kör­per­blu­tung ([NCVH]; non-clea­ring vitre­ous hemor­rha­ge) erfor­der­lich ist, ein hohes Risiko für eine Re-ppV, wenn bestimm­te post­ope­ra­ti­ve okulä­re und syste­mi­sche Befun­de vorliegen.

In ihre retro­spek­ti­ve Fall-Kontroll-Studie schlos­sen die Wissen­schaft­ler 238 Augen (197 Pati­en­ten) mit einer PDR und einer NCVH ohne Trak­ti­ons­a­mo­tio (TRD) ein, bei denen eine ppV mit u.a. Peeling, Endo­la­ser­ko­agu­la­ti­on und Gastam­po­na­de erfolg­te. Die Arbeits­grup­pe teilte die Kohor­te in eine Einzel-ppV-Gruppe (Kontroll­grup­pe; n=202; 84,9%) und eine Re-ppV-Gruppe (n=36; 15,1%) auf, von denen in 30 Fällen (83,3%) eine Re-ppV und bei 6 Augen (16,7%) ≥3 ppV-Revi­sio­nen durch­ge­führt wurden. Zusätz­lich über­prüf­ten die Forschen­den die Indi­ka­tio­nen für bzw. den Zeit­raum bis zur 2. ppV und vergli­chen die best­kor­ri­gier­te Sehschär­fe (BCVA) und die Rate an Neovasku­la­ri­sa­ti­ons­glau­kom (NVG) zum Zeit­punkt der letz­ten Kontrol­le zwischen den Grup­pen. Zudem wurden mithil­fe univa­ria­ter und binä­rer logis­ti­scher Regres­si­ons­ana­ly­sen Risi­ko­fak­to­ren für eine Re-ppV iden­tif­ziert. Die mitt­le­re Beob­ach­tungs­zeit lag bei 24,6±16,9 Monaten.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass der mitt­le­re Zeit­raum bis zur 2. ppV 4,28±3,69 Monate betrug. Die Indi­ka­tio­nen für die Re-ppV umfass­ten bei 28 Augen (77,8%) eine post­ope­ra­ti­ve NCVH und bei 7 Augen (22,2%) zusätz­lich eine TRD. Ferner eruier­ten die Reti­no­lo­gen in der Gruppe mit ≥3 ppV als häufigs­te Indi­ka­ti­on eine TRD (83,3%), eine signi­fi­kant schlech­te­re post­ope­ra­ti­ve BCVA sowie eine höhere Inzi­denz für ein NVG (p<0,01). Des Weite­ren erwie­sen sich ein Fibri­no­gen-Spie­gel >4 g/l (p<0,001) und eine präope­ra­tiv durch­ge­führ­te intra­vit­rea­le Injek­ti­on mit Anti-VEGF aufgrund fibro­vasku­lä­rer Membra­nen (p=0,015; beide in allen Analy­sen) sowie ein HBA1c-Wert >10% (p=0,049; univa­ria­te Analy­se) als signi­fi­kan­te Risi­ko­fak­to­ren für eine Re-ppV.

(tt)

Autoren: Guo H et al.
Korrespondenz: Bojie Hu; bhu07@tmu.edu.cn
Studie: Analysis of Risk Factors for Revitrectomy in Eyes with Diabetic Vitreous Hemorrhage
Quelle: Diabetes Metab Syndr Obes 2023; Sep 19;16:2865-2874.
Web: dx.doi.org/10.2147/DMSO.S429938

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