Proli­fe­ra­ti­ve Diabe­ti­sche Reti­no­pa­thie und Diabe­ti­sches Makulaödem

Dichte von Makrophagen-ähnlichen Zellen erweist sich als Biomarker für Progression

9. März 2023

WUHAN (Bier­mann) – Bislang ist bekannt, dass Mikro­glia bei Pati­en­ten mit proli­fe­ra­ti­ver Diabe­ti­scher Reti­no­pa­thie (PDR) und/oder Diabe­ti­schem Maku­la­ödem (DMÖ) aufgrund länge­rer Hyper­glyk­ämie-Phasen und oxida­tiv­em Stress akti­viert wird und eine Rolle bei der Patho­ge­ne­se spie­len soll. Wie die Autoren einer aktu­el­len Arbeit nun schrei­ben, schei­nen sich Makro­pha­gen-ähnli­che Zellen (MLC) auf Höhe der Membra­na limi­tans inter­na (ILM) im Bereich des vitreo­re­ti­na­len Inter­faces (VRI) ebenso um aus dem Mono­zy­ten-Makro­pha­gen-System abstam­men­de Zellen zu handeln, deren Dichte mit dem Fort­schrei­ten der PDR bzw. des DMÖ ansteigt und die mithil­fe der En-face-OCT und der Swept-Source-OCT-Angio­gra­phie (OCT‑A) darstell­bar sind, sodass sie sich als Prädik­to­ren für eine Progres­si­on eignen.

In ihre retro­spek­ti­ve Quer­schnitts­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler 70 Augen mit PDR (n=27 +DMÖ), 120 mit nicht­pro­li­fe­ra­ti­ver DR ([NPDR]; n=50 +DMÖ) sowie 63 Kontroll­au­gen ein. Mithil­fe von En-face-OCT-Aufnah­men zentriert auf die Fovea visua­li­sier­te die Arbeits­grup­pe die MLC. Zusätz­lich vergli­chen die Forschen­den die Befun­de der OCT‑A mit den Para­me­tern der MLC zwischen den Grup­pen, bewer­te­ten mithil­fe bina­ri­sier­ter Aufnah­men die MLC-Dichte inter­grup­pal und unter­such­ten die Bezie­hung zwischen der MLC-Dichte und ande­ren OCT-A-Para­me­tern, insbe­son­de­re der Gefäß­dich­te (VD).

Die Forscher ermit­tel­ten, dass die MLC-Dichte bei den PDR-Augen signi­fi­kant höher ausfiel als bei den NPDR- und den Kontroll-Augen (8,97±8,40 vs. 6,14±8,78 Zellen/mm2; p=0,013 und vs. 6,48±6,17 Zellen/mm2; p=0,027). Glei­cher­ma­ßen erwies sich die MLC-Dichte bei einem DMÖ als signi­fi­kant gestei­ger­ter im Vergleich zu keinem DMÖ (8,94±8,26 vs. 6,09±9,00 Zellen/mm2; p=0,005). Ferner stell­ten die Reti­no­lo­gen fest, dass die VD im tiefen Kapil­lar­ple­xus mit fort­schrei­ten­der Erkran­kung signi­fi­kant abnahm (NPDR vs. PDR 47,88±8,05 vs. 43,68±11,62%; p<0,001) und bei NPDR nega­tiv mit der MLC-Dichte korre­lier­te (p<0,001).

(tt)

Autoren: Wang W et al.
Korrespondenz: Changzheng Chen; whuchenchzh@163.com
Studie: Proliferative diabetic retinopathy and diabetic macular edema are two factors that increase macrophage-like cell density characterized by en face optical coherence tomography
Quelle: BMC Ophthalmol 2023; Feb 1;23(1):46.
Web: dx.doi.org/10.1186/s12886-023-02794-8

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