LOS ANGELES (Biermann) – Wie die Autoren einer neuen Arbeit schreiben, stellen bestimmte Befunde in der OCT wichtige Risikomarker für eine Progression von einer intermediären AMD (iAMD) zu einer vollständigen Atrophie des retinalen Pigmentepithels (RPE) und der äußeren Netzhaut (cRORA) im Sinne einer geographischen Atrophie (GA) dar. Diese Marker können laut den Verfassern der Studie zur präziseren Prognose und Risikostratifizierung beitragen und es möglicherweise erleichtern, geeignete Patienten mit einem relativ frühen AMD-Stadium für frühzeitige Interventionsstudien zu finden.
In ihre retrospektive Kohortenstudie nahmen die Wissenschaftler 330 Patienten/Augen mit einer iAMD (uni- oder bilateral) sowie einer Beobachtungszeit von ≥24 Monaten auf. Die Arbeitsgruppe evaluierte folgende Befunde der OCT-Volumen-Scans zu Studienbeginn: ein hohes zentrales Drusenvolumen (DV ≥0,03 mm3), intraretinale hyperreflektive Foci (IHRF), subretinale drusenoide Deposits (SDD), Drusen mit einem hyporeflektiven Zentrum (hDC) sowie ein dickes bzw. dünnes Double-Layer-Sign (DLS). Der Status des kontralateralen Auges wurde ebenfalls bewertet und als unauffälliger Befund, frühe oder intermediäre AMD bzw. exsudative makuläre Neovaskularisation (MNV) oder cRORA klassifiziert.
Die Forscher ermittelten, dass 54 der 330 Augen (16,36%) innerhalb der 24 Monate eine cRORA entwickelten. Ein hohes zentrales DV, IHRF, SDD, hDC bzw. ein dünnes DLS sowie eine cRORA im Partnerauge waren signifikant mit einem höheren Risiko für eine cRORA assoziiert. Die Retinologen konstatierten für diese Marker folgende Häufigkeiten zu Studienbeginn und Risikowahrscheinlichkeiten für eine Progression: DV (49,1%; OR 6,510; 95%-KI 2,467–17,176; p<0,001), IHRF (38,8%; OR 12,763; 95%-KI 4,763–34,202; p<0,001), SDD (34,2%; OR 2,307; 95%-KI 1,003–5,304; p=0,049), hDC (13,0%; OR 3,012; 95%-KI 1,152–7,873; p=0,024), dünnes DLS (11,8%; OR 4,517; 95%-KI 1,555–13,126; p=0,006), sowie kontralaterale cRORA (8,2%%; OR 7,184; 95%-KI 1,938–26,623; p=0,003).
(tt)