SEOUL (Biermann) – Wie die Autoren einer aktuellen Arbeit berichten, entwickeln Patienten mit einem alleinigen primären vitreoretinalen Lymphom (PVRL) oftmals auch eine Beteiligung des ZNS, wenn ein VRL-Rezidiv auftritt, ein hoher Interleukin (IL)-10-Spiegel vorliegt sowie das subretinale Pigmentepithel (RPE) infiltriert ist.
In ihre monozentrische retrospektive Studie schlossen die Wissenschaftler 38 Patienten (66 Augen) mit einem alleinigen PVRL (Gruppe 1), 18 Patienten (29 Augen), bei denen nach der primären Diagnose eines ZNS-Lymphoms ein VRL diagnostiziert wurde (Gruppe 2) sowie 8 Patienten (14 Augen), die gleichzeitig ein ZNS-Lymphom und ein VRL aufwiesen (Gruppe 3), ein. Die Arbeitsgruppe legte als Hauptendpunkte Geschlecht, Alter, Behandlungsarten, Überleben, Sehschärfe, diagnostische Methoden, VRL-Rezidive, ophthalmologische Manifestationen sowie IL-Spiegel im Kammerwasser fest.
Die Forscher ermittelten, dass in Gruppe 3 das kürzeste Gesamtüberleben (OS) im Vergleich zur Gruppe 1 (p=0,042) und Gruppe 2 (p=0,009) verzeichnet wurde. Im Gegensatz dazu differierten die 3 Gruppen nicht signifikant in Bezug auf das progressionsfreie Überleben (p=0,060). Demgegenüber wichen die 5‑Jahres-Überlebensraten der Gruppen stark voneinander ab (Gruppe 1 56,5%; Gruppe 2 44,0%; Gruppe 3 25,0%; p=0,001). Darüber hinaus eruierten die Retino-Onkologen, dass bei Patienten der Gruppe 1, die eine ZNS-Beteiligung entwickelten, signifikante Assoziationen mit einem VRL-Rezidiv (p<0,001), einer Infiltration des subretinalen RPE (p=0,009) sowie mit einem hohen IL-10-Spiegel (p=0,024) vorlagen.
(tt)