GWANGJU (Biermann) – Einer aktuellen Studie zufolge reduziert sich der Augeninnendruck (IOD) in verschiedenen Körperpositionen bei Patienten mit einem primären Offenwinkelglaukom (POWG) nach einer XEN45-Gel-Stentimplantation ab externo signifikant, während sich das progressionsfördernde Ausmaß der körperhaltungsinduzierten IOD-Veränderungen nur in der frühen postoperativen Phase verringert.
In ihre prospektive Studie schlossen die Wissenschaftler 32 Patienten/Augen mit einem therapierefraktären POWG ein, bei denen im Zeitraum Januar bis September 2021 eine alleinige XEN45-Gel-Stentmplantation in der Augenklinik des Chonnam National University Hospital (Südkorea) durchgeführt wurde. Die Arbeitsgruppe kontrollierte präoperativ bzw. nach 1, 2, sowie 3 und 6 Monaten mithilfe eines Rebound-Tonometers den IOD nach jeweils 10 Minuten in sitzender Position, gefolgt von einer Rücken- sowie einer Seitenlage mit Positionierung des Studienauges unten ([LDP]; lateral decubitus position).
Die Forscher ermittelten, dass der mittlere IOD von 27,03±9,03 mmHg zu Studienbeginn in jeder Körperhaltung und zu jedem postoperativen Zeitpunkt signifikant abnahm (alle p<0,001). Präoperativ erwies sich der IOD in Rückenlage bzw. LDP als signifikant höher gegenüber der Sitzposition, und solcher in LDP signifikant gesteigerter als in Rückenlage. Diese Ergebnisse entsprachen sich auch während der Nachbeobachtungszeit in etwa (alle p<0,05). Demgegenüber konstatierten die Experten, dass sich die Unterschiede im IOD zwischen Sitzposition und LDP sowie Rückenlage und LDP nach 1 Monat im Vergleich zum Ausgangswert signifikant reduzierten (p=0,010; p=0,002), während die Unterschiede zwischen Sitzposition und Rückenlage bzw. zwischen Sitzen und LDP sowie zwischen Rückenlage und LDP ab Monat 2 im Vergleich zu solchen zu Studienbeginn nahezu identisch ausfielen.
Die Autoren empfehlen abschließend, diese Therapieoption bei Patienten mit bereits präoperativ hohen posturalen IOD-Unterschieden, sorgfältig zu diskutieren.
(tt)