Primä­res Offen­win­kel­glau­kom und XEN-63-Stentimplantat

Günstiges Wirksamkeits- und Risikoprofil mit und ohne Phako ermittelt

25. März 2024

MADRID (Bier­mann) – Der neuere XEN-63-Gel-Stent aus der Gruppe der subkon­junk­ti­va­len mini­mal­in­va­si­ven filtra­ti­ons­chir­ur­gi­schen Verfah­ren mit größe­rem Lumen und Außen­durch­mes­ser als das gängi­ge XEN-45-Implan­tat (63 vs. 45 µm; 170 vs. 150 µm) verrin­gert bei Pati­en­ten mit einem primä­ren Offen­win­kel­glau­kom (POWG) mit oder ohne einer gleich­zei­ti­gen Kata­rak­tex­trak­ti­on (Phako) den Augen­in­nen­druck (IOD) sowie die Anzahl einge­setz­ter Antig­lau­koma­to­sa (AGM) signi­fi­kant. Zu diesem Ergeb­nis kommen die Autoren einer aktu­el­len Arbeit. Darin beto­nen sie ferner, dass die Rate an tran­si­en­ter Hypo­to­nie zwar rela­tiv hoch ausfällt, in der Regel aber keine klini­sche Rele­vanz besteht.

In ihre prospek­ti­ve multi­zen­tri­sche Studie schlos­sen die Wissen­schaft­ler 80 Patienten/Augen mit thera­pie­re­frak­tä­rem POWG ein, von denen bei 43 Augen (53,7%) eine allei­ni­ge XEN-63-Implan­ta­ti­on und bei 37 (46,2%) ein kombi­nier­ter Eingriff mit Phako durch­ge­führt wurden. Die Arbeits­grup­pe legte als primä­ren Endpunkt den chir­ur­gi­schen Erfolg fest, defi­niert als Abnah­me des IOD um ≥20% zum Ausgangs­wert sowie einen IOD zwischen 6 bis 18 mmHg±eingesetzten AGM nach 12 Monaten.

Die Forscher ermit­tel­ten bei 68,8% der Augen (55/80) einen chir­ur­gi­schen Erfolg nach 12 Mona­ten, während solcher in der XEN-63-Gruppe bei 69,8% der Augen (30/43) und in der Kombi-Gruppe bei 67,6% der Augen (25/37) verzeich­net wurde (p=0,613). In der XEN-63-Gruppe verrin­ger­te sich der mitt­le­re IOD nach 12 Mona­ten von 22,1±4,9 mmHg mit 2,5±0,7 AGM auf 14,7±5,3 mmHg mit 0,3±0,7 AGM und in der Kombi-Gruppe von 19,8±3,7 mmHg mit 2,0±0,8 AGM auf 13,8±3,4 mmHg mit 0,3±0,7 AGM (alle p<0,0001) ohne inter­grup­pa­le Unter­schie­de zu allen Kontrol­len. Zudem eruier­ten die Exper­ten im Hinblick auf das Sicher­heits­pro­fil bei 34 Augen (42,5%) eine subkli­ni­sche tran­si­en­te Hypo­to­nie ohne Makul­opa­thie, mit Ausnah­me eines Falles (1,2%), bei dem der Stent entfernt werden musste. Des Weite­ren erfolg­ten bei jeweils 4 Augen (5,0%) ein Need­ling bzw. eine Sicker­kis­sen-Revi­si­on sowie bei einem Auge (1,2%) eine Stent-Repositionierung.

(tt)

Autoren: Martínez-de-la-Casa JM et al.
Korrespondenz: José Maria Martinez-de-la-Casa; jmmartinezcasa@gmail.com
Studie: Effectiveness and safety of XEN63 in patients with primary-open-angle glaucoma
Quelle: Sci Rep 2024; Feb 24;14(1):4561.
Web: dx.doi.org/10.1038/s41598-024-55287-z

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