AURORA (Biermann) – Ein neuartiges chirurgisches Einweginstrument (Streamline Surgical System) ermöglicht eine präzise Goniotomie und eine transluminale Dilatation des Schlemm´schen Kanals mittels genau bestimmbarer Applikationsmenge eines Viskoelastikums in einem Arbeitsschritt. Wie aus einer aktuellen Arbeit nun hervorgeht, führt dieser Eingriff in Kombination mit einer Phakoemulsifikation bei Patienten mit einem primären Offenwinkelglaukom (POWG) zu einer signifikanten Abnahme des Augeninnendrucks (IOD) sowie der Anzahl eingesetzter Antiglaukomatosa (AGM).
In ihre 12-monatige prospektive Fallstudie schlossen die Wissenschaftler 37 Patienten/Augen mit einem leichten bis mittelschweren POWG ein (mittleres Alter 66,0±10,5 Jahre; 83,8% Frauen), bei denen der kombinierte Eingriff in einem glaukomchirurgischen Zentrum in Nordamerika durchgeführt wurde. Bei allen Augen erfolgte präoperativ eine Auswaschphase der bislang verabreichten AGM. Die Arbeitsgruppe verglich den IOD nach bzw. vor der Auswaschphase mit solchem am 1. postoperativen Tag bzw. nach 1 Woche sowie nach 1 Monat und alle 3 Monate bis Monat 12.
Die Forscher ermittelten, dass der mittlere präoperative IOD vor der Auswaschphase 16,9±3,2 mmHg mit 2,1±0,9 eingesetzten AGM sowie nach der Auswaschphase 23,2±2,3 mmHg betrug. Zu jeder postoperativen Kontrolle erwies sich der mittlere IOD als signifikant geringer im Vergleich zu den präoperativen Werten (p<0,0002). Des Weiteren eruierten die Experten bis Monat 12 eine mittlere IOD-Reduktion um 7,0 bis 8,5 mmHg (30,7–36,5%). Ferner zeigte sich nach 12 Monaten, dass bei 80% aller Augen (28/35) sowie bei 77,8% der AGM-freien Augen (14/18) eine Abnahme des IOD um ≥20% zum IOD nach der Auswaschphase verzeichnet wurde. Ebenso sank auch die mittlere Anzahl an postoperativ erforderlichen AGM bei jeder Kontrolle signifikant um 59,9 bis 74,6% (p<0,0001), während 51,4% der Augen (18/35) in Monat 12 AGM-frei waren. Zudem kam es zu keinen schwerwiegenden Komplikationen.
(tt)