DRESDEN (Biermann) – Die selektive Lasertrabekuloplastik (SLT) mithilfe extrem kurzer, niedrig dosierter grüner Laserimpulse (VISULAS; Nd:YVO4-Laser bei 532 nm Wellenlänge) bezeichnet eine selektive Photothermolyse der melaninhaltigen Trabekelwerkzellen mit einer sehr homogenen Laserenergieverteilung. Wie die Autoren einer aktuellen Studie nun berichten, führt diese Therapieoption bei vorbehandelten und therapienaiven Patienten mit einem primären Offenwinkelglaukom (POWG) zu einer signifikanten Abnahme des Augeninnendruckes (IOD) bei einem gleichzeitig günstigen Sicherheitsprofil.
In ihre prospektive, interventionelle, multizentrische klinische Studie nahmen die Wissenschaftler 34 Patienten/Augen mit einem unzureichend (IOD >des individuellen Ziel-IOD; n=29) bzw. einem noch nicht eingestellten (IOD ≥17 mmHg; n=5) IOD auf. Die 1‑malige SLT beinhaltete 100 Laserherde über 360° des Trabekelwerks verteilt. Die Therapie mit bislang eingesetzten Antiglaukomtosa ([AGM]; im Mittel 2,2±1,4) wurde während der 3‑monatigen Nachbeobachtung nicht modifiziert, um eine Evaluation der alleinigen SLT zu ermöglichen. Die Arbeitsgruppe legte als Wirksamkeitsendpunkte die absoluten und relativen IOD-Veränderungen nach 1 und 3 Monaten fest. Zu dem Sicherheitsendpunkt zählten unerwünschte Ereignisse (UE).
Die Forscher ermittelten, dass sich der mittlere IOD von 21,0±2,69 mmHg nach 1 Monat um 3,53±3,34 mmHg (95%-KI ‑4,61 bis ‑2,45) sowie nach 3 Monaten um 3,59±3,41 mmHg (95%-KI ‑4,64 bis ‑2,53) verringerte (p<0,0001). Ferner verzeichneten 48,5% der Augen nach 3 Monaten eine IOD-Reduktion um ≥20% zum Ausgangswert (95%-KI 30,8–66,5%). Des Weiteren stellten die Glaukomspezialisten eine mittlere relative IOD-Reduktion um 16,4% nach 1 Monat sowie um 16,3% nach 3 Monaten fest (p<0,0001). Zudem erwiesen sich geräte- und verfahrensbedingte UE als leicht bis mittelschwer und umfassten 3 postoperative transiente IOD-Spitzen sowie 6 Fälle mit okulärem Missempfinden.
(tt)