Primä­res Offen­win­kel­glau­kom und Preser­flo-Mikro­Sh­unt versus Trabekulektomie

Ein-Jahres-Daten zum tageszeitlichen IOD-Profil entsprechen sich nahezu

31. Mai 2023

DRESDEN (Bier­mann) – Einer aktu­el­len Studie zufol­ge entspre­chen bei Pati­en­ten mit einem primär chro­ni­schen Offen­win­kel­glau­kom (POWG) die 1‑Jah­res-Ergeb­nis­se nach einer Preserflo(PF)-MikroShunt-Implantation (mini­mal­pe­ne­trie­ren­des Verfah­ren ab exter­no mit Ablei­tung des Kammer­was­sers nach subte­nonal) in etwa solchen nach einer Trabe­ku­lek­to­mie (TE) in Bezug auf das tages­zeit­li­che und nächt­li­che Profil des Augen­in­nen­dru­ckes (IOD), dessen Peaks sowie dessen Fluktuationen.

In ihre prospek­ti­ve inter­ven­tio­nel­le Kohor­ten­stu­die als Teil der Dresd­ner Glau­co­ma and Treat­ment Study (DGTS) mit einem unifor­men Studi­en­de­sign schlos­sen die Wissen­schaft­ler 60 Patienten/Augen mit einem POWG ein, bei denen entwe­der eine allei­ni­ge PF-Implan­ta­ti­on (n=30) oder eine allei­ni­ge TE (n=30) durch­ge­führt wurde (beide Verfah­ren mit Mito­my­cin-C-Verstär­kung). Die Grup­pen wurden im Hinblick auf Alter, Dauer des POWG sowie Anzahl und Wirk­stoff­klas­se einge­setz­ter AGM (vergleich­ba­rer Augen­ober­flä­chen­zu­stand) ange­passt. Die Arbeits­grup­pe legte als primä­re Endpunk­te den mitt­le­ren tages­zeit­li­chen IOD ([mdIOD]; Mittel­wert aus 6 Messun­gen, eine Messung in Rücken­la­ge), die IOD-Spit­zen sowie die IOD-Schwan­kun­gen fest. Die sekun­dä­ren Endpunk­te umfass­ten die Erfolgs­ra­ten, die Anzahl einge­setz­ter AGM, die Sehschär­fe, Ergeb­nis­se im 30–2‑Gesichtsfeld, Kompli­ka­tio­nen, chir­ur­gi­sche Revi­sio­nen sowie uner­wünsch­te Ereig­nis­se (UE).

Die Forscher ermit­tel­ten in der PF-Gruppe nach 1 Jahr eine Verbes­se­rung des IOD von 16,2 mmHg auf 10,5 mmHg, während in der TE-Gruppe eine Verrin­ge­rung von 17,6 mmHg auf 11,1 mmHg verzeich­net wurde (beide Grup­pen p<0,001 ohne Einsatz von AGM). Ebenso diffe­rier­ten weder die Reduk­ti­on des mdIOD (p=0,596) noch die IOD-Peaks (p=0,702) oder die IOD-Fluk­tua­tio­nen (p=0,528) zwischen den Grup­pen signi­fi­kant. Demge­gen­über eruier­ten die Exper­ten bei den TE-Augen eine signi­fi­kant höhere Rate an chir­ur­gi­schen Revi­sio­nen (p=0,018), insbe­son­de­re in der frühen post­ope­ra­ti­ven Phase, wohin­ge­gen kein Fall in der Gesamt­ko­hor­te mit schwer­wie­gen­den UE beob­ach­tet wurde.

(tt)

Autoren: Jamke M et al.
Korrespondenz: Karin R Pillunat; karin.pillunat@uniklinikum-dresden.de
Studie: PRESERFLO ™ MicroShunt versus trabeculectomy: 1-year results on efficacy and safety
Quelle: Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol 2023; May 3;1–15.
Web: dx.doi.org/10.1007/s00417-023-06075-4

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