Primä­res Offen­win­kel­glau­kom und Preserflo-Mikroshunt-Implantation

Langzeitergebnisse zeigen günstiges Wirksamkeits- und Sicherheitsprofil

26. Oktober 2022

PESSAC (Bier­mann) – Bei dem Preser­flo handelt es sich um einen Mikro­sh­unt aus einem biokom­pa­ti­blen, ther­mo­plas­ti­schen Elas­to­mer ([poly]styrene-block-isobutylene-block-styrene; [SIBS]; 8,5 mm lang; Lumen 70 µm), welcher das Kammer­was­ser nach subkonjunktival/subtenonal ablei­tet. Wie die Einzel-Autorin einer aktu­el­len Arbeit nun berich­tet, erweist sich der Preser­flo bei Pati­en­ten mit einem primä­ren Offen­win­kel­glau­kom (POWG) als ein lang­fris­tig siche­res und wirk­sa­mes Kammerwasserdrainagesystem.

In ihre mono­zen­tri­sche, nicht­ran­do­mi­sier­te adap­ti­ve Mach­bar­keits­stu­die schloss die Wissen­schaft­le­rin 61 Patienten/Augen (Alter 18–85 Jahre) mit thera­pie­re­frak­tä­rem POWG (Augen­in­nen­druck [IOD] ≥18 bis ≤40 mmHg) ein, bei denen im Zeit­raum Juni 2011 bis Novem­ber 2016 die Preser­flo-Mikro­sh­unt-Implan­ta­ti­on ab exter­no (zu Studi­en­be­ginn noch als Miami-InnFo­cus-Drai­na­ge-Implan­tat [MIDI] bezeich­net) mit Mito­my­cin C allei­ne (n=46) oder kombi­niert mit einer Kata­rakt­ex­trak­ti­on (n=15) von einem einzi­gen Ophthal­mo­chir­ur­gen erfolg­te. Die Nach­be­ob­ach­tungs­zeit betrug ≥2 Jahre. Als primä­re Endpunk­te legte die Forschen­de die IOD-Reduk­ti­on zu jeder Kontrol­le gegen­über dem Ausgangs­wert, die Erfolgs­ra­te (IOD ≥6 bis <21 mmHg) nach 1 bzw. 2 Jahren sowie die Inzi­denz an Eingriffs- bzw. Shunt-beding­ten uner­wünsch­ten Ereig­nis­sen (UE) fest. Die sekun­dä­ren Endpunk­te umfass­ten die Anzahl einge­setz­ter Antig­lau­kom­a­to­sa (AGM) sowie die Inzi­denz an chir­ur­gi­schen Revisionen.

Die Forsche­rin ermit­tel­te eine Verbes­se­rung des mitt­le­ren IOD von 25,7±6,1 mmHg mit 2,9±1,1 einge­setz­ten AGM präope­ra­tiv auf 15,8±4,7 mmHg mit 0,6±1,0 AGM nach 1 Jahr sowie auf 16,5±6,0 mmHg mit 1,0±1,3 AGM nach 2 Jahren (alle p<0,001). Die Erfolgs­ra­te lag nach 1 Jahr bei 80,3% und nach 2 Jahren bei 75,4%. Darüber hinaus stell­te die Glau­kom­spe­zia­lis­tin im Hinblick auf die häufigs­ten UE einen erhöh­ten IOD sowie Hyphä­ma­ta fest, während es zu keinen länger­fris­ti­gen oder visus­be­dro­hen­den UE kam. Bei 4 Pati­en­ten (6,6%) war eine opera­ti­ve Revi­si­on erforderlich.

(tt)

Autoren: Riss I
Korrespondenz: Isabelle Riss; isabelleriss@orange.fr
Studie: A 2-Year, Single-Center Study to Assess the Safety and Effectiveness of the MicroShunt in Primary Open Angle Glaucoma
Quelle: Ophthalmic Res 2022; Sep 22 (online ahead of print)
Web: dx.doi.org/10.1159/000526960

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