PESSAC (Biermann) – Bei dem Preserflo handelt es sich um einen Mikroshunt aus einem biokompatiblen, thermoplastischen Elastomer ([poly]styrene-block-isobutylene-block-styrene; [SIBS]; 8,5 mm lang; Lumen 70 µm), welcher das Kammerwasser nach subkonjunktival/subtenonal ableitet. Wie die Einzel-Autorin einer aktuellen Arbeit nun berichtet, erweist sich der Preserflo bei Patienten mit einem primären Offenwinkelglaukom (POWG) als ein langfristig sicheres und wirksames Kammerwasserdrainagesystem.
In ihre monozentrische, nichtrandomisierte adaptive Machbarkeitsstudie schloss die Wissenschaftlerin 61 Patienten/Augen (Alter 18–85 Jahre) mit therapierefraktärem POWG (Augeninnendruck [IOD] ≥18 bis ≤40 mmHg) ein, bei denen im Zeitraum Juni 2011 bis November 2016 die Preserflo-Mikroshunt-Implantation ab externo (zu Studienbeginn noch als Miami-InnFocus-Drainage-Implantat [MIDI] bezeichnet) mit Mitomycin C alleine (n=46) oder kombiniert mit einer Kataraktextraktion (n=15) von einem einzigen Ophthalmochirurgen erfolgte. Die Nachbeobachtungszeit betrug ≥2 Jahre. Als primäre Endpunkte legte die Forschende die IOD-Reduktion zu jeder Kontrolle gegenüber dem Ausgangswert, die Erfolgsrate (IOD ≥6 bis <21 mmHg) nach 1 bzw. 2 Jahren sowie die Inzidenz an Eingriffs- bzw. Shunt-bedingten unerwünschten Ereignissen (UE) fest. Die sekundären Endpunkte umfassten die Anzahl eingesetzter Antiglaukomatosa (AGM) sowie die Inzidenz an chirurgischen Revisionen.
Die Forscherin ermittelte eine Verbesserung des mittleren IOD von 25,7±6,1 mmHg mit 2,9±1,1 eingesetzten AGM präoperativ auf 15,8±4,7 mmHg mit 0,6±1,0 AGM nach 1 Jahr sowie auf 16,5±6,0 mmHg mit 1,0±1,3 AGM nach 2 Jahren (alle p<0,001). Die Erfolgsrate lag nach 1 Jahr bei 80,3% und nach 2 Jahren bei 75,4%. Darüber hinaus stellte die Glaukomspezialistin im Hinblick auf die häufigsten UE einen erhöhten IOD sowie Hyphämata fest, während es zu keinen längerfristigen oder visusbedrohenden UE kam. Bei 4 Patienten (6,6%) war eine operative Revision erforderlich.
(tt)