Primä­res Offen­win­kel­glau­kom und Papillenrandblutung

Assoziation mit verminderter intrapapillärer Gefäßdichte ermittelt

8. Februar 2023

SEOUL (Bier­mann) ­– Mikro­vasku­lä­re Verän­de­run­gen im Bereich des Sehner­ven­kop­fes (ONH) beein­flus­sen die Patho­ge­ne­se eines Glau­koms. Wie die Autoren einer neuen Veröf­fent­li­chung nun schrei­ben, besteht bei Pati­en­ten mit einem primä­ren Offen­win­kel­glau­kom (POWG) eine Asso­zia­ti­on zwischen einer mögli­cher­wei­se durch eine Stase des Blut­flus­ses verur­sach­ten verrin­ger­ten intra­pa­pil­lä­ren Gefäß­dich­te (VD) und einer daraus resul­tie­ren­den Papil­len­rand­blu­tung (ODH), welche beide prognos­tisch ungüns­ti­ge Biomar­ker für eine Progres­si­on darstellen.

Die Wissen­schaft­ler über­prüf­ten retro­spek­tiv medi­zi­ni­sche Unter­la­gen zu 266 Augen mit einem POWG, von denen bei 59 eine einzel­ne ODH, bei 40 rezi­di­vie­ren­de ODH (≥1 inner­halb von 1 Jahr nach der 1. ODH) sowie bei 167 Augen keine ODH im Studi­en­zeit­raum von im Mittel 5,4 Jahren vorla­gen. Die Arbeits­grup­pe evalu­ier­te und verglich zwischen den Grup­pen die ONH-Befun­de der Swept-Source-OCT-Angio­gra­phie ([SS-OCT‑A]; verstärk­te Tiefen­dar­stel­lung der intra­pa­pil­lä­ren Perfu­si­on, Scans mit 3x3 mm Durch­mes­ser) in Bezug auf die intra­pa­pil­lä­re VD, die para­pa­pil­lä­re choro­ida­le VD inner­halb der Beta-Zone der para­pa­pil­lä­ren Atro­phie­zo­ne (ẞ‑PPA) und den mikro­vasku­lä­ren Ausfall der Papil­le (MvD) sowie der Choro­idea (CMvD). Zusätz­lich bestimm­ten die Forschen­den mithil­fe logis­ti­scher Regres­si­ons­ana­ly­sen Fakto­ren, die mit ODH asso­zi­iert waren.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass sich der CMvD, der papil­lä­re Mvd sowie die para­pa­pil­lä­re choro­ida­len VD inner­halb der ẞ‑PPA nicht signi­fi­kant zwischen den Grup­pen unter­schie­den. Demge­gen­über wiesen Augen mit einer ODH im Vergleich zu solchen ohne eine ODH eine gerin­ge­re intra­pa­pil­lä­re VD auf (37,29 vs. 39,49%; p=0,021), während keine Unter­schie­de zwischen Augen mit einer ODH und solchen mit rezi­di­vie­ren­den ODH verzeich­net wurden (p=0,977). Zudem stell­ten die Exper­ten fest, dass eine besse­re mitt­le­re Abwei­chung (MD) im Gesichts­feld zu Studi­en­be­ginn (OR 1,150; 95%-KI 1,055–1,254; p=0,002) sowie eine nied­ri­ge intra­pa­pil­lä­re VD (OR 0,863; 95%-KI 0,812–0,918; p<0,001) unab­hän­gig vonein­an­der mit ODH asso­zi­iert waren.

(tt)

Autoren: Lee JY et al.
Korrespondenz: Joon Mo Kim; kjoonmo1@gmail.com
Studie: Reduced intradisc vessel density is associated with optic disc hemorrhage in eyes with primary open-angle glaucom
Quelle: Sci Rep 2023; Jan 23;13(1):1281.
Web: dx.doi.org/10.1038/s41598-023-28288-7

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