Primä­res Offen­win­kel­glau­kom und Obstruk­ti­ves Schlafapnoe-Syndrom

Strukturveränderungen der Papille korrelieren mit Schweregrad

22. März 2023

BOGOTÁ (Bier­mann) – Bei dem Obstruk­ti­ven Schlaf­apnoe-Syndrom (OSAS) kommt es durch wieder­hol­te Verle­gun­gen der Atem­we­ge zu Hypo­xie-Phasen mit einer Zunah­me des vasku­lä­ren Wider­stands sowie einer Dysre­gu­la­ti­on des okulä­ren Perfu­si­ons­dru­ckes, was zu einer Ischä­mie im Bereich des Sehner­vens führen kann. Aus einer aktu­el­len Studie geht nun hervor, dass Pati­en­ten mit einem OSAS schwe­re­grad­ab­hän­gig eine Ausdün­nung der peri­pa­pil­lä­ren reti­na­len Nerven­fa­ser­schicht (RNFL) und des Gangli­en­zell­kom­ple­xes (GCC) sowie Gesichts­feld (GF)-Defekte aufwei­sen. Da jedoch bereits struk­tu­rel­le Schä­den bei einem leich­ten OSAS auftre­ten können, beto­nen die Autoren der Arbeit die essen­zi­el­le inter­dis­zi­pli­nä­re Zusam­men­ar­beit bei diesem Patientenkollektiv.

In ihre Quer­schnitts­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler 150 Pati­en­ten (300 Augen) mit einem OSAS ein und teil­ten sie mithil­fe der Poly­s­om­no­gra­phie entspre­chend dem Schwe­re­grad des OSAS in 3 Grup­pen auf (Apno­e/­Hy­po­p­noe-Index; [AHI]; leicht 6–15 n=93; mittel­schwer 16–30 n=26; schwer >30 n=31). Die Arbeits­grup­pe führte eine ophthal­mo­lo­gi­sche Unter­su­chung durch, einschließ­lich einer auto­ma­ti­sier­ten Peri­me­trie sowie einer OCT der Papille.

Die Forscher stell­ten bei 38 Augen eine okulä­re Hyper­ten­si­on bzw. bei 52 ein POWG fest, was einer Präva­lenz von 12,6 bzw. 17,3% entsprach. Bei 74,6% der Augen lagen keine Papil­len­ver­än­de­run­gen vor, wohin­ge­gen bei 16,6% Verdün­nun­gen des neuro­re­ti­na­len Rand­saums, gefolgt von Papil­len-Asym­me­trien (>0,2 mm) bei 8,6% verzeich­net wurden (p=0,005). Zudem eruier­ten die Exper­ten im GF eine mittel­schwe­re Abnah­me der mitt­le­ren Abwei­chung ([MD] ‑6 bis ‑12 dB) bei 12,1% der Augen in der Gruppe mit leich­tem OSAS, bei 6,3% in der Gruppe mit mittel­schwe­rem sowie bei 18,8% in der Gruppe mit schwe­rem OSAS. Ferner fiel die mitt­le­re Dicke der RNFL (<70 µm) und des GCC (P<5%) bei 5,2% und 20,7% der Augen in der Gruppe mit leich­tem OSAS, bei 6,3% und 6,3% in der Gruppe mit mittel­schwe­rem sowie bei 18,8% und 25,0% in der Gruppe mit schwe­rem OSAS patho­lo­gisch aus.

(tt)

Autoren: Cerquera Jaramillo MA et al.
Korrespondenz: Maria Alejandra Cerquera Jaramillo; malecerquera@hotmail.com
Studie: Primary open-angle glaucoma in patients with obstructive sleep apnoea in a Colombian population: a cross-sectional study
Quelle: BMJ Open 2023; Feb 22;13(2):e063506.
Web: dx.doi.org/10.1136/bmjopen-2022-063506

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