Primä­res Offen­win­kel­glau­kom und neues Dreifach-Kombinationspräparat

Einmalige versus zweimalige Applikation führt zu stärkerer IOD-Reduktion

2. November 2022

SÃO PAULO (Bier­mann) – Ein erst­mals Triple-Fixkom­bi­na­ti­ons­prä­pa­rat ([TFC]), bestehend aus den Wirk­stof­fen Bimato­prost 0,01% (Prosta­glan­dinana­lo­gon; [PGA]), Brimo­n­i­din 0,15% (Alpha-2-Agonist) sowie Timo­lol 0,5% (Beta­blo­cker) zur Senkung des Augen­in­nen­dru­ckes (IOD) bei Pati­en­ten mit einem primä­ren Offen­win­kel­glau­kom (POWG), ist erst seit Kurzem in Brasi­li­en erhält­lich und wird laut Herstel­ler­an­ga­ben 2‑mal/d appli­ziert. Die Autoren einer aktu­el­len Arbeit haben nun gezeigt, dass eine Verab­rei­chung der Augen­trop­fen 1‑mal/d zu einer stär­ke­ren Senkung des IOD führt als die 2‑malige Dosierung.

In ihre rando­mi­sier­te klini­sche Studie schlos­sen die Wissen­schaft­ler 30 Pati­en­ten (60 Augen; mitt­le­res Alter 70,4±8,2 Jahre) mit POWG ein, die in einem Auge 1‑mal/d (um 22:00 Uhr; Gruppe 1) und in dem Part­ner­au­ge 2‑mal/d (um 10:00 und 22:00 Uhr; Gruppe 2) das TFC über einen Zeit­raum von 3 Mona­ten verwen­de­ten. Die Arbeits­grup­pe führte vor Thera­pie­be­ginn sowie nach 1 Monat bzw. 2 und 3 Mona­ten bei den Pati­en­ten einen Wasser­be­las­tungs­test (800 ml Wasser­zu­fuhr inner­halb von 5 Minu­ten; WBT0‑3) zur Provo­ka­ti­on von IOD-Peaks durch. Der IOD wurde nach jedem WBT sofort applana­to­risch gemes­sen und die Verän­de­run­gen der IOD-Spit­zen­wer­te zwischen WBT3 und WBT0 beider Augen verglichen.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass die mitt­le­re Abnah­me der IOD-Spit­zen vom Studi­en­be­ginn (WBT0; mitt­le­rer IOD Gruppe 1: 21,4±5,68 mmHg; Gruppe 2: 20,90±4,56 mmHg) bis zur WBT3-Kontrol­le in der Gruppe 1 bei 6,1±6,1 mmHg (Reduk­ti­on um 30,5%) lag, während dieje­ni­ge in der Gruppe 2 4,3±5,7 mmHg (Reduk­ti­on um 21,5%) betrug (p=0,023). Ebenso konsta­tier­ten die Exper­ten bei den Augen der Gruppe 1 eine höhere mitt­le­re Reduk­ti­on der Spit­zen-IOD-Werte aller WBT-Messun­gen im Vergleich zu den kontralate­ra­len Augen der Gruppe 2 (5,90±6,03 vs. 4,46±4,28 mmHg; p=0,006).

Die Autoren vermu­ten, dass die Ergeb­nis­se u.a. aufgrund des para­do­xen Effek­tes (IOD-Anstieg) von Bimato­prost als PGA bei doppel­ter Dosie­rung zurück­zu­füh­ren sein könnten.

(tt)

Autoren: Susanna BN et al.
Korrespondenz: Bianca N Susanna; binsusanna@gmail.com
Studie: Intraocular Peak Pressure in Patients Under Treatment With Fixed Combination of Bimatoprost/Timolol/Brimonidine Once Daily Versus Twice Daily
Quelle: J Glaucoma 2022; Oct 1;31(10):e96-e100.
Web: dx.doi.org/10.1097/IJG.0000000000002048

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