BIALYSTOK (Biermann) – Wie die Autoren einer neuen Arbeit berichten, führen sowohl die Kanaloplastik ab externo als „blebless“ Verfahren als auch die iStent-Implantation ab interno als minimalinvasives, glaukomchirurgisches Verfahren (MIGS) in Kombination mit einer Phakoemulsifikation (Phako) zu vergleichbaren, signifikanten Reduktionen des Augeninnendruckes (IOD) sowie der Anzahl eingesetzter Antiglaukomatosa (AGM) und einem sich in etwa entsprechenden günstigen Sicherheitsprofil.
In ihre prospektive Studie schlossen die Wissenschaftler 82 Patienten (92 Augen) mit einem primären Offenwinkelglaukom ein, bei denen entweder eine Kanaloplastik mit Phako (n=47; PC-Gruppe) oder eine iStent-Implantation der 1. Generation mit Phako (n=45; PiS-Gruppe) durchgeführt wurden. Die Arbeitsgruppe legte als primäre Endpunkte den IOD sowie die Anzahl eingesetzter AGM fest. Zu den sekundären Endpunkten zählten die bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA), die korneale Endothelzelldichte (ECD) sowie Komplikationen.
Die Nachbeobachtungszeit betrug 6 Monate.
Die Forscher ermittelten, dass sich der mittlere IOD in der PC-Gruppe von 17,30 mmHg mit 2,08 AGM präoperativ auf 15,00 mmHg mit 0,12 AGM und in der PiS-Gruppe von 17,50 mmHg mit 1,40 AGM auf 15,00 mmHg mit 0,04 AGM nach 6 Monaten signifikant verbesserte, ohne signifikante intergruppale Unterschiede (p=0,44; p=0,09). 22 Augen der PC- und 29 der PiS-Gruppe waren nach 6 Monaten AGM-frei. Demgegenüber konstatierten die Experten, dass die Abnahme der ECD bei den PC- gegenüber den PiS-Augen bei der finalen Kontrolle signifikant geringer ausfiel (PC von 2309,50 auf 1966,50 Zellen/mm2 vs. PiS von 2160,00 auf 1231,00 Zellen/mm2; p=0,037), während die BCVA in der PiS- im Vergleich zur PC-Kohorte bis zur Abschlusskontrolle signifikant stärker anstieg (PC von 0,80 auf 0,95 dezimal vs. PiS von 0,60 auf 1,00 dezimal; p=0,037). In beiden Gruppen traten keine schwerwiegenden Komplikationen auf.
(tt)