Primä­res Offen­win­kel­glau­kom und iStent-inject versus Hydrus-Microstent

Nahezu identisches Wirksamkeits-, aber differierendes Sicherheitsprofil detektiert

5. Dezember 2023

LOS ANGELES (Bier­mann) – Bei Pati­en­ten mit einem primä­ren Offen­win­kel­glau­kom (POWG) unter­schei­den sich nach einer Phako­emul­si­fi­ka­ti­on (Phako) in Kombi­na­ti­on mit einer Implan­ta­ti­on eines iStent-inject-Systems versus eines Hydrus-Microst­ents die Reduk­ti­on des Augen­in­nen­dru­ckes (IOD) bzw. der Anzahl einge­setz­ter Antig­lau­kom­a­to­sa (AGM) nicht signi­fi­kant und unab­hän­gig davon, ob eine zusätz­li­che Kanalo­plas­tik ab inter­no (ABic) erfolgt. Dieses Fazit ziehen die Autoren einer aktu­el­len Arbeit. Darin beto­nen sie jedoch, dass die Rate an uner­wünsch­ten Ereig­nis­sen (UE) und nach­fol­gen­den chir­ur­gi­schen Revi­sio­nen bei einem Hydrus-Micros­tent signi­fi­kant höher ausfällt.

In ihre mono­zen­tri­sche retro­spek­ti­ve Kontralate­ral­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler 40 Pati­en­ten (80 Augen) mit einem POWG ein, bei denen in einem Auge eine Phako mit iStent- und im Part­ner­au­ge eine Phako mit Hydrus-Implan­ta­ti­on durch­ge­führt wurde. Bei 58 Augen (iStent n=27; Hydrus n=31) umfass­te der Eingriff eine addi­ti­ve ABic. Die Arbeits­grup­pe verglich den IOD, die Anzahl einge­setz­ter AGM sowie UE nach 12 Mona­ten. Zudem wurden die Subgrup­pen iStent- versus Hydrus-Gruppe±ABic analysiert.

Die Forscher ermit­tel­ten in der iStent-Gruppe eine mitt­le­re Abnah­me des IOD und der Anzahl an AGM von 16,8±3,7 mmHg mit 1,23±0,97 AGM auf 13,6±2,9 mmHg mit 0,3±0,76 AGM nach 12 Mona­ten (p=0,003; p<0,001), während in der Hydrus-Gruppe eine Verrin­ge­rung von 18,1±4,5 mmHg mit 1,2±1,02 AGM auf 14,9±3,2 mmHg mit 0,39±0,72 AGM verzeich­net wurde (p=0,003; p=0,001; inter­grup­pa­ler Unter­schied p=0,582 und p=0,943). Ferner erwie­sen sich 82,6% der iStent- und 73,9% der Hydrus-Augen nach 12 Mona­ten (im Vergleich zu 20% präope­ra­tiv in beiden Grup­pen) als AGM-frei (p<0,0001 in beiden Grup­pen). Darüber hinaus lag auch kein signi­fi­kan­ter inter­grup­pa­ler Unter­schied in den Subgruppen±ABic vor. Demge­gen­über traten keine UE in der iStent‑, aller­dings 2 Fälle in der Hydrus-Gruppe auf, bei denen 5 Revi­sio­nen erfor­der­lich waren.

(tt)

Autoren: Shultz M et al.
Korrespondenz: Mitchell Shultz; drshultz@shultz-chang.com
Studie: Comparative Effectiveness and Safety of Two Different Trabecular MIGS Devices With and Without Ab Interno Canaloplasty in Patients with Primary Open-Angle Glaucoma
Quelle: Ophthalmol Ther 2023; Dec;12(6):3307-3322.
Web: dx.doi.org/10.1007/s40123-023-00819-5

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