PEKING (Biermann) – Den Autoren einer aktuellen Arbeit zufolge führt Ausdauersport bei Patienten mit einem primären Offenwinkelglaukom (POWG) – über einen Verlust von Schweiß und damit verbundener Erhöhung des kolloidalen osmotischen Druckes des Blutplasmas Abnahme der Kammerwasserproduktion – zu einer signifikanten Verringerung des Augeninnendruckes (IOD) bei einer gleichzeitigen Steigerung des okulären Perfusionsdruckes (OPP).
In ihre prospektive randomisierte klinische Studie schlossen die Wissenschaftler 123 Patienten (mittleres Alter 49±1,1 Jahre) mit einem POWG, die ein Prostaglandin-Analogon applizierten, ein und randomisierten sie in die Sport- (n=61) und die Kontrollgruppe (n=62). Die Studie wurde in eine Kurzzeit- und eine Langzeitstudie aufgeteilt. Im Rahmen der Kurzzeitstudie trainierte die Sportgruppe auf einem Fahrradergometer mit einer mittleren Intensität (20% der maximalen Leistung in Watt; [Wmax] über 10 Minuten) sowie nachfolgend mit einer hohen Intensität (60% der Wmax über 5 Minuten).
Während der Langzeitstudie joggten die Sport-Patienten regelmäßig 30 Minuten zwischen 6:00 und 10:00 Uhr morgens über einen Zeitraum von 3 Monaten (≥20-mal/Monat) mit einer Intensität, die von der Ziel-Herzfrequenz abhing. In dieser Gruppe wurden 24-Stunden-IOD-Messungen vor und nach 3 Monaten durchgeführt und mit solchen der Kontrollgruppe verglichen.
Die Forscher ermittelten, dass der kurzzeitige Ausdauersport zu einer signifikanten Abnahme des IOD von 19,04 ±4,77 mmHg auf 16,44 ±4,66 mmHg nach 20% Wmax und auf 13,07±4,28 mmHg nach 60% Wmax führte (p=0,00). Zugleich verbesserte sich der OPP von 44,36±8,26 mmHg auf 46,78±7,49 mmHg nach 20% Wmax und auf 49,67±8,58 mmHg nach 60% Wmax (p=0,00). Die IOD-Reduktion hing von dem initialen IOD, der Trainingsintensität und dem Geschlecht ab. Zudem eruierten die Experten, dass sich der 24-Stunden-IOD bei den Langzeit-Sportlern nach 3 Monaten im Vergleich zur Kontrollgruppe zu allen Zeitpunkten signifikant verringerte (p=0,002).
(tt)