RIAD (Bier­mann) – Bei der Ultra­schall-Zyklo­plas­tik (UCP) handelt es sich um einen zyklo­de­struk­ti­ven Eingriff zur Reduk­ti­on der Kammer­was­ser­pro­duk­ti­on, bei dem das Ziliar­epi­thel gezielt mit hoher Ener­gie koagu­liert wird. Den Autoren einer aktu­el­len Studie zufol­ge führt dieses Verfah­ren als erste antig­lau­kom­a­tö­se Inter­ven­ti­on bei Pati­en­ten mit einem primä­ren Offen- oder einem primä­ren Engwin­kel­glau­kom (POWG; PEWG) zu einer signi­fi­kan­ten und vergleich­ba­ren Verrin­ge­rung des Augen­in­nen­dru­ckes (IOD) und der Anzahl einge­setz­ter Antig­lau­kom­a­to­sa (AGM) bei einem gleich­zei­tig güns­ti­gen Sicherheitsprofil.

In ihre retro­spek­ti­ve Kohor­ten­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler 88 Pati­en­ten (98 Augen) mit einem thera­pie­re­frak­tä­ren POWG oder PEWG ein, bei denen eine UCP 1‑malig erfolg­te. Die Arbeits­grup­pe legte als primä­re Endpunk­te den IOD, die Anzahl einge­setz­ter AGM, die Sehschär­fe (VA) sowie uner­wünsch­te Ereig­nis­se (UE) fest. Der voll­stän­di­ge bzw. quali­fi­zier­te Erfolg und ein Thera­pie­ver­sa­gen basier­ten auf den Ergeb­nis­sen der Endpunk­te. Zusätz­lich vergli­chen die Forschen­den die Ergeb­nis­se zwischen den POWG- und den PEWG-Augen. Die mitt­le­re Nach­be­ob­ach­tungs­zeit betrug 27,25±10,1 Monate.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass sich der mitt­le­re IOD von 23,16±6,4 mmHg mit 3,27±0,9 AGM präope­ra­tiv auf 16,57±6,0 mmHg mit 1,86±1,4 AGM nach 12 Mona­ten sowie auf 16,18±5,2 mmHg mit 1,70±1,7 AGM nach 24 Mona­ten signi­fi­kant verbes­ser­te (alle p<0,01). Demge­gen­über wurden in der Gesamt­ko­hor­te zu keinem Zeit­punkt signi­fi­kan­te Verän­de­run­gen der VA gegen­über dem Ausgangs­wert beob­ach­tet. Des Weite­ren konsta­tier­ten die Exper­ten eine kumu­la­ti­ve Erfolgs­wahr­schein­lich­keit von 64,3% (78,9% voll­stän­di­ger Erfolg; 72,9% quali­fi­zier­ter Erfolg) nach 12 Mona­ten sowie von 42,9% (52,6% voll­stän­di­ger Erfolg; 56,3% quali­fi­zier­ter Erfolg) nach 24 Mona­ten ohne signi­fi­kan­te Unter­schie­de zwischen der POWG- und der PEWG-Gruppe. Ferner traten als häufigs­te UE eine Entwick­lung bzw. eine Progres­si­on einer Kata­rakt, eine Inflamma­ti­on in der Vorder­kam­mer sowie ein Maku­la­ö­dem auf.

(tt)