Primä­re Engwin­kel­er­kran­kung bei hoher axia­ler Bulbuslänge

Wichtige Risikofaktoren umfassen Iris- und Linsenkonfiguration

2. Februar 2023

PEKING (Bier­mann) – Eine primä­re Engwin­kel­er­kran­kung (PACD) verläuft in 3 Stadi­en: von einem Verdacht auf eine PAC-Situa­ti­on ([PACS]; enger Kammer­win­kel [KW]; Augen­in­nen­druck [IOD] ≤21 mmHg) über eine gesi­cher­te PAC-Situa­ti­on (zusätz­lich vorde­re Synechi­en und/oder IOD ≥21 mmHg) bis zu einem PAC-Glau­kom ([PACG]; zusätz­lich glau­kom­a­tö­se Opti­kus­neu­ro­pa­thie). Die Autoren einer aktu­el­len Studie haben nun gezeigt, dass auch bei Pati­en­ten mit einer hohen axia­len Bulbus­län­ge (AL) eine atypi­sche PACD auftre­ten kann, deren Risi­ko­fak­to­ren eine verstärk­te Dicke der peri­phe­ren Iris (IT), eine gerin­ge Vorder­kam­mer (VK)-Breite sowie ein gestei­ger­tes Linsen­vo­lu­men (LV) darstellen.

In ihre beob­ach­ten­de Quer­schnitts­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler 2161 Teilnehmer/Augen ein, von denen bei 715 Perso­nen eine PACD vorlag und 1446 Perso­nen die gesun­de Kontroll­grup­pe bilde­ten. Die Arbeits­grup­pe teilte die Bulbi in Subgrup­pen entspre­chend derer AL auf: kurze AL <22,0 mm, mittel­gra­dig hohe AL 22,0–24,0 mm sowie hohe AL >24 mm.

Die Forschen­den evalu­ier­ten und vergli­chen zwischen den Grup­pen u.a. Para­me­ter in Bezug auf die Demo­gra­fie, mittels Auto­re­frak­tor das sphä­ri­sche Äqui­va­lent (SE) sowie mithil­fe einer Vorder­ab­schnitts-OCT (ASOCT), einer Gonio­sko­pie sowie einer A‑Scan-Ultra­schall­bio­me­trie die Befun­de des vorde­ren Augen­ab­schnit­tes. Zusätz­lich wurden anhand einer logis­ti­schen Regres­si­ons­ana­ly­se Risi­ko­fak­to­ren für eine PACD bei hoher AL bestimmt.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass nur 47 Augen der PACD-Gruppe (6,6%) eine hohe AL mit einem gleich­zei­tig gerin­ge­ren SE, einer größe­ren Vorder­kam­mer­tie­fe sowie einer dünne­ren Linsen­di­cke im Vergleich zu den Grup­pen mit mitt­le­rer und kurzer AL aufwie­sen (p<0,001). Demge­gen­über unter­schie­den sich die Grup­pen nicht signi­fi­kant in Bezug auf den KW-Öffnungs­ab­stand sowie den Iris­pa­ra­me­tern. Ferner konsta­tier­ten die Exper­ten als signi­fi­kan­te Risi­ko­fak­to­ren für eine PACD bei Augen mit hoher AL eine verstärk­te peri­phe­re IT (ß=0,018; p<0,001), eine schma­le VK-Breite (ß=-1,637; p=0,003) sowie ein großes LV (ß=0,007; p<0,001).

(tt)

Autoren: Zhang Y et al.
Korrespondenz: Shu Ning Li; lishuningqd@163.com
Studie: Anterior Segment Characteristics and Risk Factors for Primary Angle Closure Disease With Long Axial Lengths: The Handan Eye Study
Quelle: Invest Ophthalmol Vis Sci 2023; Jan 3;64(1):8.
Web: dx.doi.org/10.1167/iovs.64.1.8

html

Aus rechtlichen Gründen (Heilmittelwerbegesetz) dürfen wir die Informationen nur an Fachkreise weitergeben.