BARCELONA (Biermann) — Eine retrospektive, nicht vergleichende Fallserie aus Spanien sollte der Bewertung der langfristigen Wirksamkeit, Sicherheit und Brillenunabhängigkeit nach bilateraler Katarakt-Operation mit monofokalen Intraokularlinsen (IOL) zur Behandlung einer hyperopen Presbyopie mittels pseudophaker Mini-Monovision dienen.
Eingeschlossen wurden Patienten mit hyperoper Presbyopie, welche zwischen 2008 und 2018 einer bilaterale Kataraktoperation mit pseudophaker Mini-Monovision erhalten hatten. Analysiert wurden unter anderem der unkorrigierte Fernvisus (UDVA), der unkorrigierte Nahvisus (UNVA) und das Ausmaß der Brillenunabhängigkeit am postoperativen Tag 1 (POD1), in den Monaten 1, 6 und 12 sowie 5 und 10 Jahre (Y10) postoperativ.
Die Studie umfasste 463 Patienten. Sowohl UDVA als auch UNVA verbesserten sich postoperativ signifikant (p < 0,05). Der mittlere binokulare UDVA verbesserte sich von 0,47 +/- 0,3 logMAR präoperativ auf 0,096 +/- 0,14 an POD1 auf 0,16 +/- 0,2 an Y10 (p = 0,0033). Die binokulare UNVA betrug 0,05 logMAR an Y10, während bei präoperativen Besuchen alle Patienten eine Brille benötigten. Der mittlere UDVA für das dominante Auge ≤ 0,20 logMAR wurde bei 84,29 % in Y10 erreicht.
Selbstberichtete und gemessene vollständige Brillenunabhängigkeit für die Nahsicht wurde bei 79,61 % der Patienten an POD1 und 71,92 % an Y10 postoperativ erreicht.
Für die Ferne bestand bei 86,29 % der Patienten an POD1 bzw. 78,43 % an Y10 Brillenunabhängigkeit.
Die erzielten Ergebnisse waren stabil.
Es wurden keine schwerwiegenden Ereignisse gemeldet, ebenso keine störenden optischen Phänomene.
Die pseudophake Mini-Monovision ist bei hyperopen Alterssichtigen ein sicherer, effektiver und kostengünstiger Ansatz zur langfristigen Korrektur der Alterssichtigkeit. Es reduziert die Brillenabhängigkeit deutlich und erfüllt die Erwartungen der Patienten. (ak)