Pres­by­opie-Korrek­tur

Multifokale Kontaktlinsen erhöhen Lesegeschwindigkeit bei Presbyopen

8. August 2023

BIRMINGHAM (Bier­mann) — Da viele Akti­vi­tä­ten des tägli­chen Lebens mit Lesen verbun­den sind, ist es nicht verwun­der­lich, dass die Beschwer­den von Pres­by­open eher auf die Lese­schwie­rig­keit als auf die Sehschär­fe zurück­zu­füh­ren sind. Die Autoren einer Studie aus Birming­ham beur­teil­ten daher die Wirk­sam­keit der Pres­by­opie-Korrek­tur mittels multi­fo­ka­ler Kontakt­lin­sen (CLs) mithil­fe einer auf Augen­fi­xie­rung basie­ren­den Analy­se der stil­len Leseleistung
Die Sehleis­tung von 30 pres­by­open Teil­neh­mern (Alter: 50 +/- 5 Jahre) wurde mono­ku­lar und binoku­lar nach 15-tägi­gem Tragen von Monats-Kontakt­lin­sen (AIR OPTIX™ plus Hydra­Gly­de™, Alcon Labo­ra­to­ries) beur­teilt mit: (a) Mono­vi­si­ons-Linsen (SV) – unkor­ri­giert für die Nähe und (b) asphä­ri­sche multi­fo­ka­le Kontakt­lin­sen (MF-CL). Die LogMAR-Sehschär­fe wurde mit ETDRS-Diagram­men gemes­sen. Die Lese­leis­tung wurde anhand von Stan­dard-IReST-Absät­zen bewer­tet, die auf einem Bild­schirm ange­zeigt wurden (0,4 logMAR-Druck­grö­ße bei 40 cm Abstand). Die Augen­be­we­gun­gen wurden mit einem Infra­rot-Eyetra­cker (Eye-Link II, SR Rese­arch Ltd) über­wacht. Die Daten­ana­ly­se umfass­te die Berech­nung der Lese­ge­schwin­dig­keit (in wpm, words per minute), der Fixie­rungs­dau­er, der Fixie­run­gen pro Wort und des Prozent­sat­zes der Regressionen.
Die durch­schnitt­li­che Lese­ge­schwin­dig­keit betrug 250 +/- 68 und 235 +/- 70 wpm, binoku­lar und mono­ku­lar mit SV-CLs und verbes­ser­te sich statis­tisch signi­fi­kant auf 280 +/- 67 (p = 0,002) bzw. 260 +/- 59 wpm (p = 0,01) mit MF-CL. Darüber hinaus zeig­ten die Fixie­rungs­dau­er, Fixie­run­gen pro Wort und der Ex-Gauß­sche Para­me­ter der Fixie­rungs­dau­er (μ) beim Lesen mit MF-CL eine statis­tisch signi­fi­kan­te Verbes­se­rung, wobei die Fixie­rungs­dau­er die stär­ke­re Korre­la­ti­on (r = 0,79, p < 0,001) mit der Verbes­se­rung des Lesens aufwies. Die Korre­la­ti­on zwischen der Verbes­se­rung der VA und der Lese­ge­schwin­dig­keit war mode­rat (r = 0,46, p = 0,016), ebenso wie die Korre­la­ti­on zwischen der VA und einem belie­bi­gen Augenfixierungsparameter.
Die durch­schnitt­li­che Lese­ge­schwin­dig­keit bei stil­lem Lesen bei pres­by­open Pati­en­ten konnte mittels multi­fo­ka­ler Kontakt­lin­sen signi­fi­kant verbes­sert werden. Dies war haupt­säch­lich auf die kürze­re durch­schnitt­li­che Fixa­ti­ons­dau­er und die gerin­ge­re Anzahl von Fixie­run­gen zurück­zu­füh­ren. Die Bewer­tung der Lese­leis­tung mittels Augen­fixa­ti­ons­ana­ly­se könnte ein zuver­läs­si­ges Ergeb­nis des funk­tio­nel­len Sehver­mö­gens bei der Korrek­tur der Pres­by­opie liefern, so die Autoren der Studie. (ak)

Autoren: Plainis S et al.
Korrespondenz: plainis@uoc.gr
Studie: Presbyopia correction with multifocal contact lenses: Evaluation of silent reading performance using eye movements analysis
Quelle: Cont Lens Anterior Eye. 2023 Aug;46(4):101853.
Web: https://doi.org/10.1016/j.clae.2023.101853

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