NEW YORK CITY (Biermann) – Ein neuartiger speziell für den suprachoroidalen Raum (SCS) entwickelter, beleuchteter Mikrokatheter (Oxulumis) erlaubt bei Patienten mit einem therapierefraktären, postoperativen Makulaödem (ME) eine präzise Positionierung einer Triamcinolonacetonid (TA)-Suspension in den posterioren SCS, um hohe Wirkstoffkonzentrationen in der Netzhaut und Aderhaut zu erreichen. Zu diesem Ergebnis kommen die Autoren einer aktuellen Arbeit. Darin haben sie ferner gezeigt, dass diese Therapieoption zu einer langfristigen Visusverbesserung ohne chirurgisch bedingte Komplikationen führt.
Im Rahmen eines „Compassionate Use“ erfolgte bei zwei Patienten mit einem auf parabulbäre bzw. intravitreale Corticosteroide (CS) refraktären postoperativen ME eine 2‑malige SCS-TA-Injektion. Bei der 1. Mikrokatheterisierung befand sich die Sklerainsertion des Katheters 5 mm hinter dem Limbus und es wurden 60 µl/2,4 mg TA injiziert. Bei der 2. Behandlung lag die Punktionsstelle 10 mm hinter dem Limbus und es wurden 100 µl/4 mg TA appliziert. Die Arbeitsgruppe evaluierte die Veränderungen der Sehschärfe (VA) sowie der Morphologie über einen Zeitraum von 12 Monaten.
Die Forscher ermittelten, dass es nach der Katheterisierung und TA-Applikation in den SCS weder zu einem Reflux noch zu skleralen, choroidalen oder retinalen Traumata kam. Zudem wurde während der gesamten Nachbeobachtungszeit kein erhöhter Augeninnendruck (IOD) beobachtet. Die posterioren TA-Ablagerungen und eine choroidale Elevation waren in der Spectral-Domain-OCT (SD-OCT) bzw. der Infrarotbildgebung über 4 Monate gut darstellbar und korrespondierten mit einer schnellen Regression des ME in Assoziation mit einem signifikanten Anstieg der VA. Im Anschluss eruierten die Experten jedoch, dass ein Rezidiv mit erneuter Abnahme der VA auftrat, weswegen die 2. TA-Injektion in höherer Dosierung und weiter posterior verabreicht wurde. Hierauf wurden sich entsprechende Erfolge wie nach der 1. Injektion über einen Zeitraum von 3 bis 7 Monaten verzeichnet.
(tt)