SHANGHAI (Biermann) – Bei dem Posner-Schlossmann-Syndrom (PSS) kommt es zu einem unilateralen, akuten, rezidivierenden Anstieg des Augeninnendruckes (IOD) und einer milden nicht granulomatösen Uveitis anterior (glaukomatozyklitische Krise) unklarer Genese sowie normalen Befunden zwischen den Schüben. Den Autoren einer aktuellen Arbeit zufolge erweisen sich die Implantation eines Ahmed-Valve-Glaukom-Drainagesystems (AGV) bzw. eines ExPRESS (Ex)-Shunts als erfolgreichere Interventionen zur Senkung des IOD als die Trabekulektomie (TE). Irisanomalien schmälern jedoch deren chirurgische Erfolgsraten.
In ihre retrospektive Studie schlossen die Wissenschaftler 91 Patienten mit einem PSS ein, bei denen als filtrierende Eingriffe der 1. Wahl eine TE (n=54) oder eine Ex-Shunt-Implantation (n=23) durchgeführt wurden, während eine AGV-Implantation (n=14) bei einem hohen Risiko für eine Fibrose erfolgte. Die Arbeitsgruppe evaluierte die ophthalmologischen Befunde nach 1 Woche bzw. nach 6 sowie 12 Monaten postoperativ. Zusätzlich wurden Irisanomalien (Depigmentierung oder Atrophie) mithilfe einer Vorderabschnitts-Kamera erfasst.
Die Forscher ermittelten nach 12 Monaten in der TE-Gruppe eine vollständige Erfolgsrate (5<IOD≤21 mmHg ohne eingesetzte Antiglaukomatosa [AGM] oder Sickerkissen-Needling) von 58,97%, während die Ex-Gruppe eine solche von 84,21% und die AGV-Gruppe eine von 100% verzeichneten. Die qualifizierte Erfolgsrate (5<IOD≤21 mmHg mit AGM oder Needling) betrug bei den TE-Augen 71,79%, bei den Ex-Augen 89,47% sowie bei den AGV-Augen 100%. Des Weiteren stellten die Experten fest, dass die TE-Patienten den höchsten IOD nach 12 Monaten aufwiesen (20,84±9,92 mmHg vs. Ex 14,51±2,86 mmHg vs. AGV 13,17±3,32 mmHg; p<0,05). Zudem zeigte sich in der Ex-Gruppe, dass Patienten mit Irisanomalien einen gesteigerteren IOD hatten als solche ohne (15,65±2,05 vs. 12,93±3,17 mmHg; p<0,05). 1 Patient der Ex- und 2 der TE-Gruppe entwickelten nach 3 Monaten eine okuläre Hypotonie.
(tt)