Posner-Schloss­mann-Syndrom und filtrie­ren­de Glaukomchirurgie

Irisanomalien beeinflussen Ergebnisse negativ

9. November 2022

SHANGHAI (Bier­mann) – Bei dem Posner-Schloss­mann-Syndrom (PSS) kommt es zu einem unila­te­ra­len, akuten, rezi­di­vie­ren­den Anstieg des Augen­in­nen­dru­ckes (IOD) und einer milden nicht granu­lo­ma­tö­sen Uvei­tis ante­rior (glau­koma­to­zy­kli­ti­sche Krise) unkla­rer Genese sowie norma­len Befun­den zwischen den Schü­ben. Den Autoren einer aktu­el­len Arbeit zufol­ge erwei­sen sich die Implan­ta­ti­on eines Ahmed-Valve-Glau­kom-Drai­na­ge­sys­tems (AGV) bzw. eines ExPRESS (Ex)-Shunts als erfolg­rei­che­re Inter­ven­tio­nen zur Senkung des IOD als die Trabe­kulek­to­mie (TE). Iris­an­oma­lien schmä­lern jedoch deren chir­ur­gi­sche Erfolgsraten.

In ihre retro­spek­ti­ve Studie schlos­sen die Wissen­schaft­ler 91 Pati­en­ten mit einem PSS ein, bei denen als filtrie­ren­de Eingrif­fe der 1. Wahl eine TE (n=54) oder eine Ex-Shunt-Implan­ta­ti­on (n=23) durch­ge­führt wurden, während eine AGV-Implan­ta­ti­on (n=14) bei einem hohen Risiko für eine Fibro­se erfolg­te. Die Arbeits­grup­pe evalu­ier­te die ophthal­mo­lo­gi­schen Befun­de nach 1 Woche bzw. nach 6 sowie 12 Mona­ten post­ope­ra­tiv. Zusätz­lich wurden Iris­an­oma­lien (Depig­men­tie­rung oder Atro­phie) mithil­fe einer Vorder­ab­schnitts-Kamera erfasst.

Die Forscher ermit­tel­ten nach 12 Mona­ten in der TE-Gruppe eine voll­stän­di­ge Erfolgs­ra­te (5<IOD≤21 mmHg ohne einge­setz­te Antig­lau­koma­to­sa [AGM] oder Sicker­kis­sen-Need­ling) von 58,97%, während die Ex-Gruppe eine solche von 84,21% und die AGV-Gruppe eine von 100% verzeich­ne­ten. Die quali­fi­zier­te Erfolgs­ra­te (5<IOD≤21 mmHg mit AGM oder Need­ling) betrug bei den TE-Augen 71,79%, bei den Ex-Augen 89,47% sowie bei den AGV-Augen 100%. Des Weite­ren stell­ten die Exper­ten fest, dass die TE-Pati­en­ten den höchs­ten IOD nach 12 Mona­ten aufwie­sen (20,84±9,92 mmHg vs. Ex 14,51±2,86 mmHg vs. AGV 13,17±3,32 mmHg; p<0,05). Zudem zeigte sich in der Ex-Gruppe, dass Pati­en­ten mit Iris­an­oma­lien einen gestei­ger­te­ren IOD hatten als solche ohne (15,65±2,05 vs. 12,93±3,17 mmHg; p<0,05). 1 Pati­ent der Ex- und 2 der TE-Gruppe entwi­ckel­ten nach 3 Mona­ten eine okulä­re Hypotonie.

(tt)

Autoren: Sheng Q et al.
Korrespondenz: Xiangmei Kong; kongxm95@163.com
Studie: Iris abnormalities may influence the efficacy and filtration strategies of Posner-Schlossman syndrome: a retrospective study involving trabeculectomy, ExPRESS and Ahmed valve implants
Quelle: Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol 2022; Oct 28 (online ahead of print)
Web: dx.doi.org/10.1007/s00417-022-05865-6

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