NAGOYA (Biermann) – Bei Patienten mit einer Polypoidalen Choroidalen Vaskulopathie (PCV), bei denen sich eine alleinige Photodynamische Therapie (PDT) als erfolgreich erweist, kann eine gute bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA) längerfristig erhalten bleiben. Eine PDT als Notfall(Rescue)-Behandlung neben einer Anti-VEGF-Therapie erfordert jedoch oftmals eine zusätzliche Therapie und führt zu einer schlechten visuellen Prognose. Dieses Fazit ziehen die Autoren einer aktuellen Arbeit.
In ihre retrospektive Beobachtungsstudie mit Daten aus dem realen Leben schlossen die Wissenschaftler 57 Patienten (60 Augen) mit PCV ein, die mit einer PDT behandelt wurden. Die Arbeitsgruppe teilte die Kohorte in 2 Gruppen auf. Bei 38 Augen wurde eine PDT als Erstbehandlung (+ gleichzeitiger Anti-VEGF-Therapie n=5) durchgeführt (PDT-Gruppe) und bei 22 Augen erfolgte eine Rescue-PDT während der Behandlung mit Anti-VEGF (Rescue-Gruppe) aufgrund von Rezidiven (n=13), einem unzureichenden Therapieansprechen (n=5) oder auf Wunsch des Patienten (n=4). Evaluiert wurden die BCVA, die zentrale Netzhautdicke (CRT), visusbedrohende, morphologische Befunde sowie vorangegangene Behandlungen. Die Kontrollen erfolgten 1‑mal jährlich über einen Zeitraum von 5 Jahren.
Die Forscher ermittelten, dass in der PDT-Gruppe bei 11 Augen (29%) keine weiteren Behandlungen im Studienverlauf erforderlich waren. Bei diesen Augen blieb eine stabil gute BCVA bestehen. Demgegenüber war bei 27 Augen (71%) eine zusätzliche Therapie mit Anti-VEGF notwendig, wobei die mittlere BCVA nur über 2 Jahre stabil blieb und sich nachfolgend verschlechterte. In der Rescue-Gruppe benötigten 21 Augen (95%) eine zusätzliche Therapie (Anti-VEGF ±PDT). Ferner eruierten die Retinologen, dass sich die BCVA und die CRT in der PDT-Gruppe insgesamt von 0,5 dezimal und 345 µm vor der PDT auf 1,0 dezimal und 241 µm nach 5 Jahren verbesserten, während die BCVA und CRT in der Rescue-Gruppe insgesamt von 0,4 dezimal und 325 µm vor der PDT auf 0,25 dezimal und 246 µm nach 5 Jahren abfielen.
(tt)