SEOUL (Biermann) — Endothelzellschäden durch irisfixierte phake Intraokularlinsen (pIOL) sind ein bekanntes Phänomen. Eine Studie aus Südkorea widmete sich nun der Frage, inwiefern es auch nach Explantation einer pIOL in der Langzeitbeobachtung zu Endothelzell- und Visusveränderungen kommt und ob sich Vorhersagefaktoren für mögliche Endothelzellschäden finden lassen.
In die Studie wurden 44 Augen vom 28 Patienten mit einem durchschnittlichen Alter von 2,5 +/- 7,8 Jahre (27–63 Jahre) eingeschlossen. Bei den Patienten wurde bei einer Endothelzelldichte (endothelial cell density, ECD) von unter 2000 Zellen/mm2 eine Explantation der pIOL vorgenommen. Die Behandlungen erfolgten zwischen April 2016 und Oktober 2020. Als primärer Endpunkt wurden Veränderungen in den Endothelzellparametern incl. ECD im Langzeitverlauf festgelegt. Sekundäre Endpunkte schlossen Veränderungen im korrigierten Fernvisus und die Analyse von prognostischen Faktoren ein.
Die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit nach Explantation lag bei 20,5 Monaten (6–58,2 Monate).
Vor Explantation der pIOL lag die mittlere ECD bei 1375,4 +/- 468,2 Zellen/mm2 (622‑1996 Zellen/mm2). Zwei Jahre nach Explantation hatte sich die ECD signifikant um mehr als 25% auf 1019,6 +/- 368,6 Zellen/mm2 (608‑1689; P < 0,01) verringert.
Eine signifikante Veränderung des korrigierten Fernvisus bestand jedoch nicht (20/23–20/22, P = 0,59).
Eine längere OP-Dauer war der einzige signifikante Faktor, der schwach mit den postoperativen ECD-Verringerungen assoziiert war (Odds Ratio 1,004; P = 0,04).
Die Autoren der Studie empfahlen auf Grundlage ihrer Ergebnisse zusammenfassend sorgfältige Nachkontrollen in Bezug auf die Endothelveränderungen. (ak)