Pädia­tri­sche Uvei­tis und länger­fris­ti­ger Visusverlauf

Studie hebt Risikofaktoren für eine schlechte funktionelle Prognose hervor

6. März 2023

SONGKHLA (Bier­mann) – Bei jünge­ren Kindern im Vorschul­al­ter mit einer länger andau­ern­den, unbe­han­del­ten Uvei­tis poste­ri­or oder Panu­vei­tis sowie einer damit zusam­men­hän­gen­den schwe­ren Visus­be­ein­träch­ti­gung ([SVI]; Visus <0,1 dezi­mal) bei Erst­vor­stel­lung, besteht zwar nach Beginn einer geeig­ne­ten Thera­pie eine gewis­se funk­tio­nel­le Reha­bi­li­ta­ti­on, aber oftmals bleibt diese auf dem SVI-Niveau. Zu diesem Ergeb­nis kommen die Autoren einer aktu­el­len Veröf­fent­li­chung. Darin beto­nen sie, dass die Studi­en­ergeb­nis­se im Rahmen einer Bera­tung der Eltern zur visu­el­len Progno­se nach einer Behand­lung hilf­reich sein können.

In ihre retro­spek­ti­ve Studie schlos­sen die Wissen­schaft­ler 51 Kinder (57 Augen; media­nes Alter 11 Jahre; 51% Mädchen) mit einer Uvei­tis ein, die sich im Zeit­raum Januar 2010 bis Juli 2020 in der Uvei­tis-Schwer­punkt­kli­nik des Songkla­na­ga­rind Hospi­tals (Südthai­land) mit einer mindes­tens unila­te­ra­len SVI vorstell­ten und behan­delt wurden. Die media­ne Beob­ach­tungs­zeit betrug 36 Monate (IQR 14,9–64,4).

Die Forscher ermit­tel­ten, dass sich die Uvei­tis bei 74,5% der Pati­en­ten unila­te­ral mani­fes­tier­te, bei 82,4% mit einer media­nen Dauer der Augen­sym­pto­me von 60 Tagen (IQR 21–135) vor Diagno­se bereits chro­nisch verlief und 43,1% der Kinder eine Panu­vei­tis aufwie­sen. Als häufigs­te infek­tiö­se Ätio­lo­gie detek­tier­ten die Exper­ten eine okulä­re Toxo­plas­mo­se sowie eine okulä­re Toxo­ca­ria­sis (jeweils 9,8%) und als häufigs­te immun­ver­mit­tel­te eine Behçet-Uvei­tis (3,9%). In 93% der Fälle lag bereits ≥1 okulä­re Kompli­ka­ti­on bei Erst­vor­stel­lung vor. Die mitt­le­re VA verbes­ser­te sich von 0,01 initi­al unter Thera­pie auf 0,06 dezi­mal bei der fina­len Kontrol­le (p<0,001). Die häufigs­ten Ursa­chen für eine schlech­te VA umfass­ten eine Abla­tio (22,8%), eine Bulbus- sowie eine Opti­kus-Atro­phie (12,3 und 14,0%). Des Weite­ren stell­ten die Uvei­tis-Spezia­lis­ten als prädik­ti­ve Fakto­ren für eine schlech­te VA-Verbes­se­rung ein Alter <7 Jahren (p<0,001), eine Beschwer­de­dau­er von ≥1 Monat vor Diagno­se­stel­lung (p=0,004) sowie eine Uvei­tis posterior/Panuveitis (p=0,047) fest.

(tt)

Autoren: Tungsattayathitthan U et al.
Korrespondenz: Wantanee Sittivarakul; wantanee.s@psu.ac.th
Studie: Long-term visual acuity outcome of pediatric uveitis patients presenting with severe visual impairment
Quelle: Sci Rep 2023; Feb 20;13(1):2919.
Web: dx.doi.org/10.1038/s41598-023-29159-x

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