Okulä­res Mela­nom und UV-Strahlung

Erhöhtes Risiko für Ziliarkörper- und Iris-Melanome detektiert

22. April 2024

BETHESDA (Bier­mann) – Ultra­vio­let­te Strah­lung (UVR) kann mit einem erhöh­ten Risiko für ein Zili­ar­kör­per (ZK)- bzw. Iris-Mela­nom einher­ge­hen, während sich das Risiko für ein Ader­haut­me­l­a­nom als verrin­gert erweist, was auf eine höhere diffu­se UVR-Belas­tung des hinte­ren Augen­ab­schnit­tes an Stand­or­ten höhe­rer Brei­ten­gra­de hinwei­sen könnte. Dieses Fazit ziehen die Autoren einer aktu­el­len Arbeit.

Im Rahmen ihrer großen Krebs­re­gis­ter-Studie schlos­sen die Wissen­schaft­ler Inzi­denz­da­ten über den Zeit­raum 2000 bis 2019 aus 21 Krebs­re­gis­tern (Daten aus dem SEER-Programm [Surveil­lan­ce, Epide­mio­lo­gy and End Results] des Natio­nal Cancer Insti­tu­tes) in den USA ein. Die Arbeits­grup­pe über­prüf­te die Zusam­men­hän­ge zwischen sola­rer UVR und der Inzi­denz eines okulä­ren Melanoms verschie­de­ner anato­mi­scher Loka­li­sa­tio­nen unter Berück­sich­ti­gung von Geschlecht, Alter, Late­ra­li­tät sowie Rasse und ethni­scher Zuge­hö­rig­keit. Die Land­krei­se (Wohn­sitz zum Zeit­punkt der Diagno­se) wurden nach satel­li­ten­ba­sier­ten UVR-Schät­zun­gen einge­stuft und den Quar­ti­len Q1 bis Q4 (vom nied­rigs­ten zum höchs­ten) zuge­ord­net. Ferner wurden mithil­fe von Pois­son-Model­len Inzi­denz­ra­ten-Verhält­nis­se (IRR) und 95%-KI in Bezug auf die UVR-Quar­ti­le berechnet.

Die Forscher ermit­tel­ten keinen Zusam­men­hang zwischen der UVR und der Gesamt­heit aller okulä­rer Mela­no­me (n=18.089; UVR Q4 vs. Q1 IRR 0,98; 95%-KI 0,94–1,03; p=0,07) sowie konjunk­ti­va­ler Mela­no­me (IRR 0,99; 95%-KI 0,82–1,19; p=0,81). Die Inzi­denz für ZK-/Iris-Mela­no­me zeigte sich hinge­gen für UVR Q4 als gestei­gert (IRR 1,63; 95%-KI 1,43–1,87; p<0,0001) und blieb bei nicht hispa­ni­schen Perso­nen mit weißer Haut­far­be erhöht (IRR 1,66; 95%-KI 1,46–1,95; p<0,0001). Im Hinblick auf ein Ader­haut­me­l­a­nom eruier­ten die Exper­ten jedoch eine verrin­ger­te Inzi­denz für UVR Q4 (IRR 0,86; 95%-KI 0,82–0,91; p<0,001).

Die Studi­en­ver­fas­ser beto­nen abschlie­ßend, dass die Ergeb­nis­se voran­ge­gan­ge­ne Erkennt­nis­se zu den Zusam­men­hän­gen zwischen UVR und okulä­ren Mela­no­men erwei­tern und das Verständ­nis der Unter­schie­de in der Bezie­hung zwischen UVR und bestimm­ten anato­mi­schen Loka­li­sa­tio­nen der Mela­no­me stärken.

(tt)

Autoren: Arockiaraj BM et al.
Korrespondenz: Jim Z Mai; zhiming.mai@nih.gov
Studie: Ambient ultraviolet radiation and ocular melanoma incidence in the United States, 2000-2019
Quelle: Eye (Lond) 2024; Feb 13 (online ahead of print)
Web: dx.doi.org/10.1038/s41433-024-02959-9

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