Okulä­re Vogt-Koya­na­gi-Harada-Erkran­kung und Thera­pie mit Corticosteroiden

Kombination mit Immunmodulationen erweist sich als wirksamer

29. Juni 2023

LONDON (Bier­mann) – Die Vogt-Koyanagi-Harada(VKH)-Erkrankung bezeich­net eine multi­sys­te­mi­sche T‑Zell-vermit­tel­te Auto­im­mun­erkran­kung gegen Mela­no­zy­ten, bei der sich oftmals eine bila­te­ra­le granu­lo­ma­tö­se Panu­vei­tis entwi­ckelt. Eine aktu­el­le Studie hat nun gezeigt, dass sich eine früh­zei­ti­ge Kombi­na­ti­ons­the­ra­pie aus nied­rig dosier­ten syste­mi­schen Corti­cos­te­ro­iden und Immun­mo­du­la­to­ren (CS/IMT) als eine wirk­sa­me­re Behand­lung in Bezug auf die funk­tio­nel­len Ergeb­nis­se erweist als die allei­ni­ge Thera­pie mit CS.

Die Autoren der Arbeit räumen jedoch ein, dass die gängi­ge IMT-Thera­pie mit Myco­phe­no­lat-Mofe­til (MMF) zwar gut vertra­gen wird, aber das Wirk­sam­keits­pro­fil von Biolo­gi­ka über­le­gen zu sein scheint.

Die Wissen­schaft­ler führ­ten eine retro­spek­ti­ve Studie im Zeit­raum der voran­ge­gan­ge­nen 20 Jahre zu den verschie­de­nen Thera­pie­op­tio­nen bei der VKH-Uvei­tis durch. Einge­schlos­sen wurden 26 Pati­en­ten (mitt­le­res Alter 35 Jahre; 69% Frauen), von denen 7 (27%) mit einer CS-Mono­the­ra­pie und 19 (73%) kombi­niert mit CS und entwe­der MMF (n=13) oder Azathio­prin ([AZA]; n=3) oder Cyclos­po­rin A ([CsA]; n=3) behan­delt wurden.

Die Forscher ermit­tel­ten im Zeit­ver­lauf eine Verla­ge­rung von der CS-Mono­the­ra­pie zur kombi­nier­ten Thera­pie. 81% der Pati­en­ten in der kombi­nier­ten Gruppe (gepoolt; n=16) erreich­ten nach 24 Mona­ten eine Remis­si­on mit einer signi­fi­kant besse­ren Sehschär­fe (VA) als vor der Thera­pie (media­ne VA 0,5 vs. 1,0 dezi­mal; p=0,0001). In der Mono-CS-Gruppe wurde nach 24 Mona­ten bei 71% (n=5) der Pati­en­ten eine Remis­si­on verzeich­net, jedoch kein signi­fi­kan­ter Anstieg der VA im Vergleich zum Ausgangs­wert (media­ne VA 0,32 vs. 0,5 dez.; p=0,09).

Des Weite­ren eruier­ten die Exper­ten nach 24 Mona­ten ein güns­ti­ges Verträg­lich­keits­pro­fil bei dem am häufigs­ten ordi­nier­ten MMF, jedoch in 50% der Fälle keine voll­stän­di­ge Remission.

In einer durch­ge­führ­ten Lite­ra­tur­re­cher­che zeigte sich zudem, dass eine primä­re CS-einspa­ren­de Behand­lung mit Biolo­gi­ka (insbe­son­de­re mit Adali­mu­mab) der kombi­nier­ten Thera­pie mit konven­tio­nel­len IMT über­le­gen war.

(tt)

Autoren: Rahman N et al.
Korrespondenz: Najiha Rahman; najiah.rahman@nhs.net
Studie: Immunosuppressive therapy for Vogt-Koyanagi-Harada disease: a retrospective study and review of literature
Quelle: J Ophthalmic Inflamm Infect 2023; May 19;13(1):27.
Web: dx.doi.org/10.1186/s12348-023-00333-6

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