Okulä­re Toxo­plas­mo­se und Uvei­tis posterior

Risikofaktoren für Rezidive, Sehbeeinträchtigung und Blindheit ermittelt

22. Mai 2023

BOGOTÁ (Bier­mann) – Bei der okulä­ren Toxo­plas­mo­se ([OT]; Para­sit Toxo­plas­ma gondii) handelt es sich um die welt­weit häufigs­te Ursa­che für eine rezi­di­vie­ren­de Uvei­tis poste­rior, deren Präva­lenz und Befun­de je nach Region aufgrund unter­schied­li­cher Wirts- und Para­si­ten­merk­ma­le vari­ie­ren. In einer aktu­el­len Arbeit haben deren Autoren nun in der welt­wei­ten Lite­ra­tur beschrie­be­ne Risi­ko­fak­to­ren für Rezi­di­ve, Visus­be­ein­träch­ti­gung und Blind­heit zusammengefasst.

Die Wissen­schaft­ler führ­ten eine Lite­ra­tur­re­cher­che in gängi­gen Daten­ban­ken zu Pati­en­ten mit klinisch und sero­lo­gisch veri­fi­zier­ter OT durch, die Fakto­ren aufwie­sen, die oben genann­te Endpunk­te beeinflussten.

Die Forscher selek­tier­ten 72 Studi­en, von denen 53 in 3 Grup­pen nach klini­schen und umwelt­be­ding­ten Fakto­ren, Para­si­ten- und Wirts­merk­ma­len (u.a. gene­ti­sche Poly­mor­phis­men) sowie behand­lungs­be­ding­ten Fakto­ren aufge­teilt wurden. 39 der 72 Studi­en wurden in eine Meta­ana­ly­se einbe­zo­gen, davon 14 in Südame­ri­ka, 13 in Europa, 4 in Asien, 3 multi­na­tio­nal, 2 in Nord- bzw. Mittel­ame­ri­ka sowie 1 Studie in Afrika. Die Arbeits­grup­pe analy­sier­te Daten zu 4200 Pati­en­ten mit OT (mitt­le­res Alter 7,3 bis 65,1 Jahre mit ähnli­cher Geschlech­ter­ver­tei­lung). Die Häufig­keit für Rezi­di­ve betrug 49% (95%-KI 40–58), für eine Sehbe­hin­de­rung 35% (95%-KI 25–48) und für eine Erblin­dung 20% (95%-KI 13–30), wobei Südame­ri­ka­ner – mögli­cher­wei­se aufgrund stär­ker viru­len­ten Stäm­men – häufi­ger an diesen Endpunk­ten litten als Euro­pä­er. Ferner eruier­ten die Exper­ten, dass bei Läsio­nen nahe der Makula bzw. neben dem Sehner­ven und bei >1 Rezi­div eine höhere Wahr­schein­lich­keit für Blind­heit vorlag (OR 4,83; 95%-KI 2,72–8,59 und OR 3,18; 95%-KI 1,59–6,38). Demge­gen­über zeigte sich, dass sich eine prophy­lak­ti­sche Thera­pie mit Trimethoprim/Sulfamethoxazol ohne Corti­cos­te­ro­ide im Vergleich zu Place­bo bei Risi­ko­pa­ti­en­ten als protek­tiv im Sinne einer Reduk­ti­on der Rezi­div­häu­fig­keit um 83% während des ersten und um 87% während des zwei­ten Jahres nach der Thera­pie erwies.

(tt)

Autoren: Cifuentes-González C et al.
Korrespondenz: Alejandra de-la-Torre; alejadelatorre@yahoo.com
Studie: Risk factors for recurrences and visual impairment in patients with ocular toxoplasmosis: A systematic review and meta-analysis
Quelle: PLoS One 2023; Apr 3;18(4):e0283845.
Web: dx.doi.org/10.1371/journal.pone.0283845

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