Okulä­re Hypertension/Offenwinkelglaukom und Phakoemulsifikation

Kombination mit iStent-Implantation verstärkt Reduktion des Augeninnendruckes

29. Juni 2023

BOSTON (Bier­mann) – Bei dem iStent-Implan­tat handelt es sich um einen trabe­ku­lä­ren Mikro-Bypass aus der Gruppe der mini­mal­in­va­si­ven Glau­kom­chir­ur­gie (MIGS). Dieser führt bei Pati­en­ten mit einer okulä­ren Hyper­ten­si­on (OH) oder einem Offen­win­kel­glau­kom (OWG) in Kombi­na­ti­on mit einer Phako­emul­si­fi­ka­ti­on (Phako) syner­gis­tisch zu einer stär­ke­ren Verrin­ge­rung des Augen­in­nen­dru­ckes (IOD) sowie der Anzahl einge­setz­ter Antig­lau­kom­a­to­sa (AGM) als eine allei­ni­ge Phako. Zu diesem Ergeb­nis kommen die Autoren einer aktu­el­len Arbeit.

Im Rahmen ihres Reviews mit Meta­ana­ly­se führ­ten die Wissen­schaft­ler im Zeit­raum 2008 bis Juni 2022 eine Lite­ra­tur­re­cher­che in EMBASE, MEDLINE (OVID und PubMed), CINAHL und Coch­ra­ne Libra­ry zu Studi­en durch, in denen die Wirk­sam­keit einer Phako mit versus ohne iStent-Implan­ta­ti­on vergli­chen wurde. Die Arbeits­grup­pe legte als primä­re Endpunk­te die Abnah­me des IOD sowie die Reduk­ti­on der Anzahl einge­setz­ter AGM fest. Mithil­fe eines Quali­täts-Wirkungs­mo­dells wurden beide Grup­pen verglichen.

Die Forscher selek­tier­ten 10 Studi­en mit insge­samt 1453 Augen, von denen 853 kombi­niert und 600 mit einer allei­ni­gen Phako behan­delt wurden. In der Kombi-Gruppe eruier­ten die Exper­ten eine signi­fi­kant stär­ke­re Verbes­se­rung des IOD als in der allei­ni­gen Gruppe (-4,7±2,0 vs. ‑2,8±1,9 mmHg). Ebenso fiel auch die Vermin­de­rung der Anzahl einge­setz­ter AGM bei den iSten­t/­Pha­ko- im Vergleich zu den Phako-Augen signi­fi­kant höher aus (-1,2±0,3 vs. ‑0,6±0,6). Zudem stell­ten die Glau­kom­spe­zia­lis­ten mittels des Quali­täts-Wirkungs­mo­dells fest, dass die gewich­te­te mitt­le­re Diffe­renz (WMD) zwischen beiden Grup­pen in Bezug auf die IOD-Abnah­me 1,22 mmHg (Q 315,64; 95%-KI ‑0,43 bis 2,87; I2 97%; p<0,01) und im Hinblick auf die verrin­ger­te Anzahl an AGM 0,42 (Q 42,6; 95%-KI 0,22–0,62; I2 84%; p<0,01) betrug. Ferner konsta­tier­ten die Forschen­den in einer Subgrup­pen­ana­ly­se, dass bei dem iStent-Implan­tat der neue­ren Genera­ti­on (iStent-inject) ein poten­te­res Wirk­sam­keits­pro­fil verzeich­net wurde als bei den älte­ren Modellen.

(tt)

Autoren: Kahale F et al.
Korrespondenz: Wassef Chanbour; wassef_c@hotmail.com
Studie: Phacoemulsification with and without iStent: a systematic review and meta-analysis of comparative studies
Quelle: Ophthalmic Res 2023; May 26 (online ahead of print)
Web: dx.doi.org/10.1159/000531077

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