UBE (Biermann) Bei Ripasudilhydrochloridhydrat handelt es sich um einen Rho-assoziierten Proteinkinase (ROCK)-Inhibitor, der den Augeninnendruck (IOD) über eine Erweiterung des juxtakanalikulären Trabekelwerks und eine Dilatation der episkleralen Venen senkt. Zudem werden verschiedene pleiotrope Wirkungen wie bspw. neuroprotektive sowie anti-inflammatorische Effekte vermutet. Einer aktuellen Arbeit zufolge führt Ripasudil bei Patienten mit einer okulären Hypertension (OHT) infolge einer Corticosteroid (CS)-Therapie bei Uveitis über einen längeren Zeitraum zu einer signifikanten Senkung des IOD und der Anzahl eingesetzter Antiglaukomatosa (AGM).
In ihre retrospektive Studie schlossen die Wissenschaftler 11 Patienten (15 Augen) mit oben genannter Befundkonstellation ein, bei denen eine Therapie mit Ripasudil begonnen wurde. Bei 13 Augen (87%) lag eine nichtinfektiöse und bei 2 Augen (13%) eine infektiöse Uveitis zugrunde, während 4 Augen eine anteriore Uveitis (26%) und 11 (74%) eine Panuveitis aufwiesen. 10 Augen (66,7%) waren mit anderen AGM vorbehandelt und 5 (33,3%) therapienaiv. Zu Studienbeginn erwiesen sich alle Augen als inflammationsfrei und es wurden bei 7 Augen (46,7%) topische CS und bei jeweils 3 Augen (20%) systemische CS bzw. Immunmodulatoren appliziert. Die Messung des IOD erfolgte mithilfe einer Non-contact-Tonometrie. Die Beobachtungszeit betrug ≥2 Jahre.
Die Forscher ermittelten, dass sich der mittlere IOD von 26,4±2,9 mmHg initial auf 13,7±3,3 mmHg nach 3 Monaten signifikant verringerte und sich über den gesamten Studienzeitraum auf diesem Niveau hielt (p<0,0001). Etwas zeitversetzt reduzierte sich auch die Anzahl eingesetzter AGM nach 12 Monaten signifikant und blieb bis zur finalen Kontrolle bestehen (p<0,05). Ferner eruierten die Experten, dass bei 5 Augen eine chirurgische Intervention erforderlich war. Bei diesen Augen lag die Anzahl an AGM und die Rate an glaukomatöser Papillenveränderung zu Studienbeginn signifikant höher als bei den übrigen Augen (p=0,043; p=0,030).
(tt)