Okulä­re Hyper­ten­si­on bei Uvei­tis und Kortisonresponse

ROCK-Inhibitor erweist sich längerfristig als geeignete Therapieoption

11. Juli 2023

UBE (Bier­mann) Bei Ripa­su­dil­hy­dro­chlo­rid­hy­drat handelt es sich um einen Rho-asso­zi­ier­ten Prote­in­ki­na­se (ROCK)-Inhibitor, der den Augen­in­nen­druck (IOD) über eine Erwei­te­rung des juxtaka­na­li­ku­lä­ren Trabe­kel­werks und eine Dila­ta­ti­on der episkle­r­a­len Venen senkt. Zudem werden verschie­de­ne pleio­tro­pe Wirkun­gen wie bspw. neuro­pro­tek­ti­ve sowie anti-inflamm­a­to­ri­sche Effek­te vermu­tet. Einer aktu­el­len Arbeit zufol­ge führt Ripa­su­dil bei Pati­en­ten mit einer okulä­ren Hyper­ten­si­on (OHT) infol­ge einer Corti­cos­te­ro­id (CS)-Therapie bei Uvei­tis über einen länge­ren Zeit­raum zu einer signi­fi­kan­ten Senkung des IOD und der Anzahl einge­setz­ter Antig­lau­koma­to­sa (AGM).

In ihre retro­spek­ti­ve Studie schlos­sen die Wissen­schaft­ler 11 Pati­en­ten (15 Augen) mit oben genann­ter Befund­kon­stel­la­ti­on ein, bei denen eine Thera­pie mit Ripa­su­dil begon­nen wurde. Bei 13 Augen (87%) lag eine nicht­in­fek­tiö­se und bei 2 Augen (13%) eine infek­tiö­se Uvei­tis zugrun­de, während 4 Augen eine ante­rio­re Uvei­tis (26%) und 11 (74%) eine Panu­vei­tis aufwie­sen. 10 Augen (66,7%) waren mit ande­ren AGM vorbe­han­delt und 5 (33,3%) thera­pie­na­iv. Zu Studi­en­be­ginn erwie­sen sich alle Augen als inflamm­a­ti­ons­frei und es wurden bei 7 Augen (46,7%) topi­sche CS und bei jeweils 3 Augen (20%) syste­mi­sche CS bzw. Immun­mo­du­la­to­ren appli­ziert. Die Messung des IOD erfolg­te mithil­fe einer Non-cont­act-Tono­me­trie. Die Beob­ach­tungs­zeit betrug ≥2 Jahre.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass sich der mitt­le­re IOD von 26,4±2,9 mmHg initi­al auf 13,7±3,3 mmHg nach 3 Mona­ten signi­fi­kant verrin­ger­te und sich über den gesam­ten Studi­en­zeit­raum auf diesem Niveau hielt (p<0,0001). Etwas zeit­ver­setzt redu­zier­te sich auch die Anzahl einge­setz­ter AGM nach 12 Mona­ten signi­fi­kant und blieb bis zur fina­len Kontrol­le bestehen (p<0,05). Ferner eruier­ten die Exper­ten, dass bei 5 Augen eine chir­ur­gi­sche Inter­ven­ti­on erfor­der­lich war. Bei diesen Augen lag die Anzahl an AGM und die Rate an glau­koma­tö­ser Papil­len­ver­än­de­rung zu Studi­en­be­ginn signi­fi­kant höher als bei den übri­gen Augen (p=0,043; p=0,030).

(tt)

Autoren: Yanai R et al.
Korrespondenz: Ryoji Yanai; yanai@yamaguchi-u.ac.jp
Studie: Efficacy of ripasudil in reducing intraocular pressure and medication score for ocular hypertension with inflammation and corticosteroid
Quelle: Int J Ophthalmol 2023; Jun 18;16(6):904-908.
Web: dx.doi.org/10.18240/ijo.2023.06.11

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